Warum Sie jetzt den heimischen Handel unterstützen sollten

Warum Sie jetzt den heimischen Handel unterstützen sollten
Die Coronakrise hat vielen Händlern massive Umsatzeinbrüche beschert, die nur langsam ausgeglichen werden. Die WKO appelliert an die Bevölkerung

Der österreichische Handel galt in den vergangenen Jahren mit seinen steten Umsatzzuwächsen als Motor der heimischen Wirtschaft. Die Branche zählt mit mehr als 600.000 Beschäftigten zu den größten Arbeitgebern im Land – rund ein Viertel aller unselbstständig Beschäftigten sind im Handel tätig. Österreichweit vertritt die Wirtschaftskammerorganisation fast 80.000 Handelsunternehmen. Davon sind 42.000 Unternehmen im Einzelhandel tätig.

Massiver Einbruch

Doch die Coronakrise hat in der Branche deutliche Spuren hinterlassen. Verliefen die ersten Monate des heurigen Jahres für den heimischen Handel noch deutlich positiv, so kam es durch die Coronakrise und dem damit verbundenen Shutdown zu massiven Umsatzeinbrüchen. Während der Lebensmitteleinzelhandel die Entwicklung im März 2020 mit einem Plus von etwa 17 Prozent meisterte, kam es in den modischen Branchen wie Bekleidungseinzelhandel, Schuh- und Lederwareneinzelhandel zu dramatischen Umsatzrückgängen – im April gar 70,9 Prozent.

Hohe Umsatzrückgänge verzeichneten im März 2020 auch der Uhren- und Schmuck- sowie der Sportartikeleinzelhandel mit einem Minus von mehr als 50 Prozent. Auch nach dem Ende des Shutdowns haben die Unternehmen zu kämpfen, da die Geschäfte nach der Wiedereröffnung vielerorts nur schleppend laufen.

Warum Sie jetzt den heimischen Handel unterstützen sollten

In Österreich einkaufen

Um dem österreichischen Handel dabei zu helfen, wieder auf die Beine zu kommen und Arbeitsplätze zu sichern, ruft die Wirtschaftskammer dazu auf, in heimischen Geschäften einzukaufen und das Online-Angebot österreichischer Anbieter zu nutzen. Während der Zeit des Shutdown und auch danach, konnten besonders Unternehmen punkten, die Online-Shops, individuelle Beratung und Zusatzleistungen, wie Einkaufsservices oder besonders umweltfreundliche Hauszustellung anboten. „Der Onlinehandel konnte im März 2020 von der Situation profitieren und ein Umsatzplus von rund 50 Prozent erzielen. Digitalisierungsfit zu sein zahlt sich aus“, erklärt Iris Thalbauer, Geschäftsführerin der Bundessparte Handel der Wirtschaftskammer Österreich, diese Entwicklung. Unerlässlich dafür ist die Weiterführung von Digitalisierungsoffensiven wie KMU Digital. Als „überfällig“ bezeichnet Thalbauer auch die Einführung einer digitalen Betriebsstätte zur Schaffung von Wettbewerbsgleichheit im internationalen Online-Handel.

Um die Tatkraft und den Einfallsreichtum der Unternehmen zu unterstützen, hat die Wirtschaftskammer die Plattform „Regional einkaufen – Österreich bringts!“ auf wko.at/regionaleinkaufen ins Leben gerufen. Kunden haben die Möglichkeit, Unternehmen gezielt nach Gemeinden oder Produktgruppen zu suchen und ihre Einkäufe regional zu tätigen.

Wege aus der Krise

Als nachhaltigste Weg aus der Krise werden Investitionen gesehen, da sie auch die Modernisierung und Innovationstätigkeit beschleunigen. Mit der Möglichkeit einer degressiven Absetzung für Abnutzung (degressive AfA) sowie einer beschleunigten AfA für Gebäude werden nun Schritte gesetzt, die das Potenzial haben, die Investitionsentscheidungen der Unternehmen positiv zu beeinflussen. Ebenso werden mit der Einführung einer Investitionsprämie von sieben Prozent bzw. für die Bereiche Ökologisierung, Digitalisierung, Gesundheit und Life Science von 14 Prozent Investitionen und Innovationen angekurbelt.

 

„Wenn wir den Händler ums Eck wollen, müssen wir dort auch einkaufen”

Rainer Trefelik, Obmann der WKÖ-Bundessparte Handel, im Gespräch mit Conny Kreuter von schauTV.

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