Bürgermeisterpartei WVP schickt ihre Kandidaten in harte Vorzugsstimmenwahl

Zwei von 80 WVP-Kandidaten: Bürgermeister Werner Krammer und Stellvertreter Mario Wührer
80 Kandidaten starten für die WVP, elf von 26 schwarzen Mandataren treten nicht mehr an, Hausbesuche sind im Wahlkampf erlaubt

Waidhofen/Ybbs. Kurz bevor am Mittwoch die Stadtwahlbehörde die offiziellen Kandidatenlisten für die Gemeinderatswahl am 30. Jänner veröffentlicht, gab die Waidhofner ÖVP (WVP) ihre 80-köpfige Namensliste preis. Mit Bürgermeister Werner Krammer an der unbestrittenen Spitze fehlen die großen Sensationen im vielköpfigen Team. Im Detail gibt es aber einige Überraschungen.

Mit einem Erdrutschsieg hatte Krammer 2017 mit der WVP die Absolute mit knapp mehr als 60 Prozent zurückgeholt. Ein Polster auf den man sich verlassen will, ist das aber nicht. Wer tatsächlich für die WVP ins Stadtparlament einziehen will, muss seine Position mit Vorzugsstimmen erkämpfen. Lediglich Krammer ist an der ersten Stelle fix. „Die Kandidaten bis zum Platz 30 werden mit eigenen Stimmzetteln für sich werben. Aber ich bin wirklich stolz, dass sich 80 Persönlichkeiten zur Kandidatur bereit erklärt haben. Es ist das größte Team seit fast vier Jahrzehnten“, sagt Krammer. Dass gleich elf bisherige Mandatare, darunter zwei Stadträtinnen und ein Stadtrat, nicht mehr kandidieren, sei sicher kein Hinweis auf parteiinterne Zwistigkeiten, versichert Stadt- und Parteichef Krammer. Rückzüge aus Altersgründen, um Jüngeren Platz zu machen, sei ein Hauptgrund.

Stadträte

Langjährige Verantwortungsträger, wie Fritz Hintsteiner und Beatrix Cmolik, aber auch die junge Stadträtin Nadja Koger treten nicht mehr an. Dafür steigt mit Siegfried Hampölz eine WVP-Legende aus vergangenen Jahrzehnten mit 81 Jahren wieder ein. Er ist auch der älteste Kandidat, etliche 23- und 24-Jährige stellen sich für die junge Generation zur Wahl. Die Kandidatenliste stellt einen Querschnitt durch alle Berufe dar, aber auch hinsichtlich der Herkunft aus den verschiedenen Ortsteilen.

Mit dem Antreten von sieben Listen, unter denen auch erstmalig die Impfgegnerpartei MFG zu finden ist, verspricht die Wahl eine gewisse Spannung. Mit einer Quote von 66,15 Prozent bei den Vollimmunisierten liefert die Statutarstadt jedenfalls unter den nö. Bezirken den zweitschlechtesten Wert.

Gegen die Gefahr, wegen Konflikte auf Bundesebene auf regionaler Ebene Verluste zu erleiden, will WVP-Spitzenmann Krammer mit Argumenten antreten. „Man muss sich klar sein, dass es um Waidhofen geht. Bundesthemen sind da fehl am Platz. Alles kann in einigen Wochen wieder ganz anders sein. Das Engagement in dieser Wahl muss unserer Stadt gehören“, sagt Krammer.

Wahlwerbung

Im Wahlkampf muss die WVP auf den gewohnten Auftakt-Event mit 400 bis 500 Leuten verzichten. Sehr wohl wird es Hausbesuche geben. „Die sind unter den derzeitigen Umständen erlaubt“, sagt Krammer. Aktuelle Umfragedaten zur Wahl gäbe es nicht, behauptet er. Bei einem gruppenweise abgehaltenen Motivationsmeeting der Kandidaten war Ende Dezember auch ÖVP-Klubobmann August Wöginger als Motivator per Videoleitung zugeschaltet.

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