Brunn am Gebirge: Mindestens 390 Wohnungen im neuen "quartier21"

Brunn am Gebirge: Mindestens 390 Wohnungen im neuen "quartier21"
Polit-Streit um Bauprojekt am Areal der ehemaligen Glasfabrik geht weiter – bis zu 780 Wohneinheiten wären möglich, wenn gewünschter Sport- und Bildungscampus nicht realisiert wird.

Zumindest in der Theorie nimmt das geplante „quartier21“ auf dem Gelände der ehemaligen Glasfabrik in Brunn am Gebirge (Bezirk Mödling) langsam Form an. Vom Gemeinderat wurde nun die dafür präsentierte „Drittellösung“ beschlossen. Heißt: Auf einem Drittel des rund 90.000 Quadratmeter großen Areals entstehen in den nächsten zehn Jahren insgesamt 390 Wohneinheiten in mehreren Baukörpern. 1.500 m² im Erdgeschoß sind für soziale Infrastruktur wie Ordinationen, Kinderbetreuung oder einen Seniorentreff reserviert.

Auf einem zweiten Drittel werden 18.000 m² Bauland in öffentliche Grünflächen rückgewidmet, 12.000 m² sind für Betriebe und Nahversorger gedacht.

390 weitere Wohnungen möglich

Politisch besonders umstritten ist die Nutzung des dritten Drittels. Hier bekennt sich die Gemeinde zur Schaffung eines Sport- und Bildungscampus und behält sich außerdem 8.000 Quadratmeter Reserven für eigene Projekte. Sollten diese aber nicht realisiert werden, können ab 2032 maximal 390 weitere Wohneinheiten errichtet werden.

Für ÖVP-Gemeinderat Oliver Prosenbauer ein Beleg für seine Kritik, SPÖ-Bürgermeister Andreas Linhart wolle über Umwege mehr Wohnungen ermöglichen: „Man kann seinem Wort nicht glauben, wenn er sich nicht an sein Versprechen von maximal 350 Wohnungen hält.“ Ein VP-Antrag auf Umwidmung eines Drittels für einen reinen Sport- und Bildungscampus wurde abgelehnt.

Baubeginn 2023

Seitens der Bürgerinitiative, die sich zum Bauprojekt gebildet hat, mutmaßt man: „Bürgermeister Linhart hält sich nach wie vor eine Hintertüre offen.“ Das sieht der Ortschef anders. Seitens der Gemeinde habe man die Drittellösung von Anfang an so kommuniziert, wie sie nun im Gemeinderat beschlossen wurde. Er sei sicher, dass eine entsprechende Nutzung des dritten Drittels durch die Gemeinde gefunden werde - und zuversichtlich, auch einen Errichter für den Sport- und Bildungscampus zu finden. Denn selbst könne die Gemeinde ein solches Projekt nicht finanzieren.

Ein Bürgerbeteiligungsprozess zu Details der Planung soll im Herbst starten. Einen Baubeginn 2023 hält Linhart für realistisch.

Eigentümer des Grundstückes sind die Genossenschaft Neue Heimat, der Wohnbauträger 6B47 und die Wiener Städtische Versicherung.

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