Bohuslav: "Ich bin keine Schönwetter-Managerin"

Bohuslav: "Ich bin keine Schönwetter-Managerin"
Die ehemalige Landesrätin über ihre Aufgaben als kaufmännische Direktorin der Wiener Staatsoper und warum es dabei keinen Alltag gibt.

KURIER: Donnerstagabend hat die erste Premiere in der neuen Spielsaison der Wiener Staatsoper stattgefunden. Es ist gleichzeitig Ihre erste Premiere ohne Corona-Beschränkungen.

Petra Bohuslav: Ja, das ist richtig. Seit Antritt der neuen Direktion im September 2020 begleitete uns Corona: Sei es durch Lockdowns, durch Sitzplatzbeschränkungen oder durch Vorgaben wie „Booster Plus“, also dreimal geimpft und zusätzlich einen PCR-Test als Zutrittsregelung. Es war wirklich eine Herausforderung. Aber es gab auch Positives: Wir durften die gesamte Zeit weiter proben und konnten so auch unsere Neuproduktionen auf die Bühne bringen, zwar nicht vor Publikum im Saal, aber – durch unseren Partner ORF III und durch eigene Streams – für viele Millionen Menschen vor den Bildschirmen. Dass die Künstlerinnen und Künstler auch in einem leeren Saal so eine Leistung erbringen konnten, ohne Interaktion mit dem Publikum, das war beeindruckend. Wir haben unser Publikum aber auch auf ganz anderen Wegen erreicht. Es gab ja eine Phase, wo nur Museen offen waren, die Theater aber zu. Da öffneten auch wir als „Museum Staatsoper“ mit einem selbsterklärenden Rundgang durch das Gebäude. Es war großartig, die Leute sind rund um das Haus angestanden, damit sie reinkommen.

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