Gustav Mahlers nie geschriebene Oper: Die erste Saison-Premiere der Wiener Staatsoper

Gustav Mahlers nie geschriebene Oper: Die erste Saison-Premiere der Wiener Staatsoper
Mit einer spannenden Neuproduktion startet die Wiener Staatsoper in den Herbst: „Von der Liebe Tod“ ist der Versuch, Werke des großen Musikers und ehemaligen Staatsoperndirektors Gustav Mahler zu einem szenischen Opernabend zu vereinen.

Er zählt zu den bedeutendsten Komponisten und Dirigenten seiner Zeit, reformierte an zahlreichen Stellen das Musiktheater und prägte nachhaltig den Übergang der Spätromantik zur Moderne: Gustav Mahler. 125 Jahre nach seinem Dienstantritt als Direktor im „Ersten Haus am Ring“ widmet die Wiener Staatsoper deshalb genau ihm die Spielzeit 2022/23. Alle Neuproduktionen haben somit eine direkte Verbindung zum Komponisten und spiegeln auf ihre ganz eigene Art und Weise die aktuelle Weltlage sowie die damit einhergehenden Konflikte wider. Den Auftakt macht dabei ein spezielles Mahler-Projekt: „Von der Liebe Tod“.

Nach Covid-bedingten Adaptionen können Abonnements in der Spielzeit 2022/23 endlich wieder in gewohnter Form (5 Vorstellungen, fixer Wochentag, fixer Sitzplatz) angeboten werden, auch für Neu-Käufer:innen! Weiters gibt es ein umfangreiches Angebot an Zyklen, wie z. B. den Zyklus Neuproduktionen oder den Zyklus Einsteiger:innen, bei dem bis zu 10 Vorstellungen thematisch zusammengefasst und mit einer Ermäßigung von bis zu 10 % angeboten werden. Jetzt gleich ausprobieren: 

Abos & Zyklen 2022/23

„Von der Liebe Tod“: Zwei Meisterwerke Mahlers vereint zu einer szenischen Umsetzung

Gustav Mahler war 10 Jahre lang Direktor der Wiener Staatsoper, dirigierte mehr als 100 Opernabende am Haus und schrieb neun vollendete Sinfonien. Eines hinterließ der begnadete Komponist jedoch nie: eine eigene Oper. Anlässlich seines Jubiläums hat es sich die Wiener Staatsoper deshalb zur besonderen Aufgabe gemacht, zwei seiner Werke zu einer Oper zusammenzufassen. Die Neuproduktion „Von der Liebe Tod“ vereint dabei die berühmte Kantate „Das klagende Lied“ mit dem tragischen Liederzyklus „Kindertotenlieder“. Das Publikum darf sich also auf eine gleichermaßen kreative als auch tiefsinnige Umsetzung freuen.

„Das klagende Lied“ stammt dabei aus den frühen Jahren Mahlers musikalischer Karriere. Inspiriert wurde der Komponist durch die Märchentexte von Ludwig Bechstein sowie der Brüder Grimm, wodurch die Inhalte familiär und vorhersehbar wirken. Zwei Brüder kämpfen demnach um das Herz einer stolzen Königin, wobei ein Bruder sogar den Tod des anderen in Kauf nimmt. Doch das Verbrechen holt ihn ein: Ein Spielmann schnitzt aus den Knochen des Verstorbenen eine Flöte, aus der beim Spielen ein anklagendes Lied ertönt. 

Gustav Mahlers nie geschriebene Oper: Die erste Saison-Premiere der Wiener Staatsoper

Porträt von Gustav Mahler

Mein Märchenspiel ist endlich vollendet — ein wahres Schmerzenskind, an dem ich schon über ein Jahr arbeite. — Dafür ist es aber etwas Rechtes geworden.

von Gustav Mahler, 1880

Nach einem hochdramatischen Showdown wird in der Staatsopern-Produktion dann ein geschickter Bogen zum nächsten Stück geschlagen: Mahlers berühmte „Kindertotenlieder“ kommen als Nachspiel und Antwort auf die Gräueltaten zum Einsatz. Nach der feindseligen Dramatik der Ereignisse, dem Kollaps einer Welt, die auf Lügen und Mord aufgebaut ist, sind die „Kindertotenlieder“ quasi eine Möglichkeit der Reinigung, Raum der Trauer und Hinwendung zur Zukunft. Das Publikum darf sich also auf jede Menge Tragik, Spannung und Melancholie einstellen.

Zwei spektakuläre Hausdebüts und Top-Besetzung

Die Produktion feiert am 29. September Premiere und bringt neben fesselnden Inhalten auch eine Top-Besetzung mit. So erwarten Sie bekannte Sänger:innen wie Vera-Lotte Boecker, Tanja Ariane Baumgartner oder Daniel Jenz. Regie führt der renommierte Mahler-Fan Calixto Bieito, der bereits in der letzten Saison für spektakuläre Bühnenauftritte sorgte. Und auch auf zwei Hausdebüts dürfen sich Besucher:innen freuen – zum einen auf den österreichischen Ausnahmesänger Florian Boesch, zum anderen auf den derzeitigen Musikdirektor der Amsterdamer Oper: Lorenzo Viotti.

Gustav Mahlers nie geschriebene Oper: Die erste Saison-Premiere der Wiener Staatsoper

Lorenzo Viotti

Gustav Mahlers nie geschriebene Oper: Die erste Saison-Premiere der Wiener Staatsoper

Florian Boesch

Gustav Mahlers nie geschriebene Oper: Die erste Saison-Premiere der Wiener Staatsoper

Vera-Lotte Boecker

Gustav Mahlers nie geschriebene Oper: Die erste Saison-Premiere der Wiener Staatsoper

Tanja Ariane Baumgartner

Gustav Mahlers nie geschriebene Oper: Die erste Saison-Premiere der Wiener Staatsoper

Daniel Jenz

Karten sind online über wiener-staatsoper.at sowie im Opernfoyer an den Kassen, an den Tageskassen von Volksoper und Burgtheater oder telefonisch unter 01 513 1 513 zu erwerben.

Spielplan „Von der Liebe Tod“

Gesamte Spielzeit 2022/2023 an der Wiener Staatsoper

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