Bezirk Bruck/Leitha: Wenn täglich der Lastwagen grüßt

Bezirk Bruck/Leitha: Wenn täglich der Lastwagen grüßt
Bürgermeister ergreifen Initiative gegen die Verkehrsbelastung. Bis eine Umfahrung kommt, dauert es noch etliche Jahre.

819 Lastwägen donnern im Durchschnitt täglich durch das Gemeindegebiet von Klein-Neusiedl (Bezirk Bruck an der Leitha). Eine solche Verkehrsbelastung ist keine Ausnahme in der Region. In Fischamend sind es etwa 380 Lkw täglich und in Schwadorf durchschnittlich 700 pro Tag, so die Zahlen vom Land NÖ. Grund für diese hohe Verkehrsbelastung sei unter anderem ein Logistikzentrum in dem Gebiet, heißt es vonseiten der Bürgermeister und Anrainern.

Die enorme Belastung durch Lärm, Abgase und den Verkehr soll ein Ende haben, da sind sich alle Vertreter einig. Eine Umfahrungsstraße – die B260 – ist beim Land Niederösterreich in Planung. Derzeit laufen aber erst die Vorbereitungen zur Einreichung des Bauprojekts für ein UVP-Verfahren, bis die Straße da ist, wird es also noch dauern.

Auf Eigeninitiative

Ein Anrainer wandte sich an den KURIER: „So lange können und wollen wir nicht warten. Unsere Lebensqualität leidet jeden Tag“, sagte er. Auch der Fischamender Bürgermeister, Thomas Ram (Liste Ram), möchte auf eine Entlastung nicht bis zur Fertigstellung der Umfahrung warten. „Wir starten jetzt eine umfassende Verkehrszählung. Danach werden wir ein Konzept erarbeiten und damit zu den entsprechenden Behörden gehen. Ich wünsche mir ein Lkw-Fahrverbot und entsprechende Kontrollen“, sagt Ram zum KURIER. Rechtlich habe er es schwierig mit der Durchsetzung solcher Maßnahmen. Die betroffenen Straßen sind nämlich keine Gemeindestraßen, Ram ist daher auf Kooperation angewiesen.

Mit demselben Problem sehen sich auch Robert Szekely (SPÖ), Bürgermeister von Klein-Neusiedl, und Markus Plöchl (ÖVP), Bürgermeister von Enzersdorf an der Fischa, konfrontiert. „Wir führen momentan Gespräche, weil wir die B60 im Ortsgebiet optisch verengen wollen. Dann würden die Lastwägen wenigstens langsamer durch den Ort fahren, damit wäre schon ein erster Schritt getan“, sagte Plöchl zum KURIER. Auch verstärkte Kontrollen der Ortsdurchfahrer hielte er für wichtig. Ein Fahrverbot sieht Plöchl kritisch: „Das würde das Problem nur woandershin verlagern“, sagt er.

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