756 Einsätze: Bergrettung NÖ im österreichischen Spitzenfeld

Gute Zusammenarbeit der Bergrettung mit anderen Einsatzorganisationen.
1.400 Mitglieder leisteten im Vorjahr 10.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden. Die Herausforderungen werden größer.

Sie sind so etwas wie die Feuerwehr und das Rote Kreuz am Berg in Personalunion: Die rund 1.400 Mitglieder der niederösterreichischen Bergrettung zogen dieser Tage Bilanz über das Einsatzjahr 2023.

"Unsere blau-gelbe Bergrettung hat im vergangenen Jahr 756 Einsätze absolviert und dabei etwa 10.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet", sagt Matthias Cernusca, Landesleiter der Bergrettung Niederösterreich/Wien. Das ist ein leichter Anstieg gegenüber 2022, in dem es rund 740 Einsätze waren. 

"Damit sind wir beim Einsatzaufkommen im österreichweiten Spitzenfeld", zog Cernusca mit seinen Stellvertretern Simone Radl und Karl Weber eine positive Bilanz.

Bergrettung: Zahl der Einsätze gestiegen

Das hat einerseits mit der Größe des Bundeslandes zu tun und andererseits mit der Ganzjährigkeit der hochalpinen Tourismusregionen. Mit 55 Prozent wurden mehr als die Hälfte aller Einsätze im Winter absolviert, in neun von zehn Fällen mussten Österreicher geborgen werden. Nur rund ein Zehntel der Einsätze wurde durch die Beteiligung von Urlaubern verursacht.

"Wenn wir alarmiert werden, wollen wir helfen"

Grundsätzlich sei jeder Einsatz, der vermieden werden könne, einer zu viel, meint das niederösterreichische oberste Bergrettungstrio, angesprochen auf die steigenden Einsatzzahlen.

756 Einsätze: Bergrettung NÖ im österreichischen Spitzenfeld

Simone Radl, Matthias Cernusca  und  Karl Weber (v.li.) sind stolz auf die Leistungen ihrer Bergrettungskollegen.

Zuletzt vor allem im Bereich der unverletzten Personen in Alpinnot, der bereits knapp ein Drittel aller Einsätze betrifft. "Klar ist, wenn wir alarmiert werden, fragen wir nicht nach dem Einsatzgrund, sondern wollen rasch helfen. Das steigende Einsatzgeschehen mit unverletzten Personen zeigt dennoch, dass viele unvorbereitet und gedankenlos in den heimischen Bergen unterwegs sind", sagt Cernusca und kündigt weitreichendere Präventionsmaßnahmen für das heurige Jahr an.

Der Nachwuchs für die künftigen Herausforderungen ist jedenfalls gesichert. Unlängst absolvierten 60 neue Bergretterinnen und Bergretter ihre Grundausbildung. Für weiteren personellen Nachschub sorgen auch die über das ganze Land verstreuten Bergrettungsjugendgruppen mit rund 60 Mitgliedern.

Frauen als Minderheit

Dass darunter auch einige junge Frauen sind, freut die frischgebackene Landesleiter-Stellvertreterin Simone Radl. Denn derzeit seien Frauen in der Bergrettung eine Minderheit. In Niederösterreich ist der Anteil mit 13 Prozent noch am höchsten. „Wir wollen Frauen künftig ermutigen, sich vermehrt in der Bergrettung einzubringen“, so eines der Ziele von Radl.

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