Bergrettung OÖ holte 2023 so viel Alpinisten wie noch nie vom Berg
Die Bergrettung in Oberösterreich mit rund 860 ehrenamtlichen Helfern hat im vergangenen Jahr so viele Alpinisten wie noch nie von den Bergen geholt. Bei 565 Einsätzen waren 661 Personen in Bergnot geraten, so die Rekordzahl.
26 Menschen konnten nur mehr tot geborgen werden, das war der zweithöchste Wert seit Aufzeichnungsbeginn, teilte die Bergrettung am Donnerstag mit. Innerhalb von zehn Jahren habe sich die Zahl der geretteten Personen verdoppelt.
Als Gründe für die steigenden Einsatzzahlen führte der Leiter der Bergrettung OÖ, Christoph Preimesberger, vor allem den anhaltenden Boom zum Bergsport sowie die guten Wetterverhältnisse in den vergangenen Jahren an. "Aber auch eine gewisse Selbstüberschätzung und mangelndes 'Gespür' für den Berg", nannte er. Unzureichende Ausrüstung hingegen sei immer seltener die Ursache für eine Notlage.
Mehr als die Hälfte der Notfälle gehe auf Stürze, Stolpern und Ausgleiten im Wandergelände zurück. Danach folgen medizinische Notfälle wie Herz-Kreislauferkrankung oder Schlaganfälle.
61 Prozent aus Österreich
Bei rund zehn Prozent der Einsätze haben sich die Betroffenen bei ihren Touren im Gelände verirrt oder verstiegen. Eher selten, dafür aber "meist sehr dramatisch sind Unfallursachen wie der Ausbruch von Griffen, Stein- und Eisschlag, Spaltenstürze oder Lawinen", so Preimesberger in der Aussendung.
Weiters gibt die Statistik auch noch Aufschluss über die Nationalität der in Bergnot geratenen Personen: Etwa 61 Prozent stammen aus Österreich, 16 Prozent aus Deutschland und knapp elf Prozent aus Tschechien. Die restlichen zwölf Prozent verteilen sich auf 26 weitere Nationen.
Um einen Teil der Material- und Ausbildungskosten abzudecken, verrechne die Bergrettung OÖ 495 Euro pro Stunde für einen Standardeinsatz. Für den Einsatz eines Rettungshubschraubers sei mit ca. 100 Euro pro Flugminute zu rechnen.
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