Bahnunglück Münchendorf: Das Protokoll einer Todesfahrt

Bahnunglück Münchendorf: Das Protokoll einer Todesfahrt
Raaberbahn fuhr mit fast 140 statt der erlaubten 60 km/h durch eine Weiche. Die Strecke ist trotz Neubau nicht am letzten Stand der Sicherheitstechnik.

Bereits zwei Tage nach dem tödlichen Bahnunglück auf der Pottendorfer Linie in Münchendorf (NÖ, Bezirk Mödling) hatte die stellvertretende Generaldirektorin der Raaberbahn, Hana Dellemann, eine Vorahnung. Sie sprach damals bereits von „menschlichem Versagen“. Eines, das einem jungen Musiker das Leben kostete, zehn weitere Personen wurden teils schwer verletzt.

Die anfängliche Befürchtung hat sich nach wochenlangen Ermittlungen und einer Rekonstruktion der Todesfahrt vor wenigen Tagen bestätigt. Wie aus den internen Untersuchungsberichten hervorgeht, hat der 52-jährige Lokführer die Tandem-garnitur der Raaberbahn fälschlicherweise auf knapp 160 km/h beschleunigt. Doch nur 60 km/h wären in dem Abschnitt erlaubt gewesen. Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt ermittelt gegen den Ungarn wegen des Verdachts der grob fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung

Kommentare