In der 109 Seiten umfassenden Arbeit werde "schlichtweg seitenweise, jedenfalls zu mehr als zehn Prozent 1:1 aus dem Internet kopiert", schreibt Weber und führt auf seiner Homepage Screenshots an, die Master-Thesis-Zitate jenen aus dem Internet gegenüberstellt.
Takács zitiert nachlesbar wortident aus "Arbeitsblätter Stangl-Taller" und Wikipedia. Weber merkt an: "Mehrere Definitionen in der Arbeit wurden aus dem Online-Lexikon Wikipedia ohne Quelle kopiert."
Michael Takács auf die Vorwürfe angesprochen sagt zum KURIER: "Ich sehe den Vorwürfen gelassen entgegen. Es handelt sich um einen Studienlehrgang, den ich ich privat und zur persönlichen Weiterbildung in meiner Freizeit gemacht habe."
Der nunmehrige Bundespolizeidirektor will "nach bestem Wissen und Gewissen mit seiner Master-Thesis-Betreuerin gehandelt" haben.
Dieser Argumentation kann Plagiatsforscher Weber auf KURIER-Nachfrage nichts abgewinnen.
"Wir alle studieren privat, weil es keinen öffentlichen Zwang zu einem Studium gibt", sagt Weber und: "Sich darauf zurückzuziehen, das klingt fast so, als dürfe man plagiieren, wenn man die Studiengebühren selbst zahlt".
Weber, der durch einen anonymen Hinweisgeber auf die Arbeit aufmerksam gemacht worden ist, wie er sagt - und nicht mit einer Untersuchung beauftragt wurde, gehe es um das Einhalten der wissenschaftlichen Standards.
"Das ist eine akademische Abschlussarbeit“, hält Weber fest. "Der Msc eines Lehrgangs ist nicht mit einem MSc-Titel eines Vollstudiums an einer Hochschule zu vergleichen. Aber der Gesetzgeber hat sich dabei etwas gedacht, den Titel Master of Science zu nennen. Die Ansprüche ans wissenschaftliche Arbeiten müssen ident sein.“ Das sei im Falle der genannten Arbeit von Michael Takács, der als Titel Msc, BA, MA führt, aber nicht gegeben.
Als nächstes will Stefan Weber die 2015 eingereichte Arbeit "Mögliche Auswirkungen strategischer polizeilicher Pressearbeit auf das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung. Eine Wirkungsanalyse gezielter Medienarbeit anhand des Beispiels der Landespolizeidirektion Burgenland" untersuchen.
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