Ausreisebeschränkungen in NÖ: Nach Testchaos werden Freiwillige gesucht
Die Ausreisebeschränkungen für das Hochinzidenzgebiet im südlichen Niederösterreich haben speziell im Bezirk Neunkirchen zu einem Chaos an den Teststraßen geführt. Wegen der immer noch zu geringen Testkapazitäten gibt es teilweise Wartezeiten von bis zu einer Stunde. Mit einem gemeinsamen Schulterschluss wollen die Gemeinden des Bezirkes nun rasch die Situation in den Griff bekommen.
"Freiwillige werden derzeit dringend gesucht, sowohl medizinisches wie auch Hilfspersonal. Wenn Sie Interesse haben, melden Sie sich bitte auf ihrer Gemeinde“, lautet der Appell von Neunkirchens Bezirkshauptfrau Alexandra Grabner-Fritz.
80 Gemeinden, 210.000 Einwohner
Die Ausreisebeschränkungen für das 80 Gemeinden und 210.000 Einwohner umfassende Hochinzidenzgebiet im südlichen Niederösterreich (Bezirke Wiener Neustadt-Stadt und -Land sowie Neunkirchen) stellen die Bevölkerung seit vergangener Woche auf eine harte Geduldsprobe. Wer das Gebiet verlässt, benötigt einen Ausreisetest, der nicht älter als 48 Stunden (Antigen-Test) beziehungsweise 72 Stunden (PCR-Test) zurück liegt. Es gibt jedoch einige Ausnahmen, zum Beispiel wenn man direkt zu einer Teststraße außerhalb des Bezirks fährt, in Notsituationen oder bei Wahrnehmung behördlicher oder gerichtlicher Termine.
Das noch zu geringe Testangebot vor allem im Bezirk Neunkirchen und die Mitwirkung der Bevölkerung macht die Zwangsmaßnahme zu einem schwierigen Unterfangen. Am Samstag waren in 44 Gemeinden mit 86.000 Einwohnern des Bezirkes nur vier Teststraßen geöffnet und in Summe nur 12 Stunden. Der Ärger vielerorts ist groß. Nun ist für kommende Woche eine deutliche Ausweitung der Testkapazitäten geplant, hieß es am Sonntag in einer gemeinsamen Stellungnahme der Gemeindevertreterverbände und Abgeordneten des Bezirkes.
„Mit dem Wirksamwerden unserer Ausreiseverordnung bedarf es enormer Testkapazitäten. Die derzeitige Testkapazität ist bei Weitem zu nieder. Die Gemeinden sind derzeit bereits dabei, weiter Testtage und Straßen einzurichten und auch die Öffnungszeiten der bestehenden Teststraßen zu verlängern", sagt Grabner-Fritz.
Der tagesaktuelle Stand der Teststraßen und -Zeiten im Bezirk Neunkirchen ist auf https://notrufnoe.com/testungen-beznk/ zu finden. „Nur durch einen Schulterschluss aller Gemeinden, der Gemeindevertreterverbände und der Abgeordneten, über alle Parteigrenzen hinweg, in enger Zusammenarbeit mit den Behörden, werden wir diese Krise überstehen.
Wir ersuchen alle, die vielen Testangebote zu nutzen, um die weitere Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, und die Vorschriften einzuhalten“, so der gemeinsam Appell von Grabner-Fritz, der Obleute der Gemeindevertreterverbände Rupert Dominik und Sylvia Kögler, sowie der Landtagsabgeordneten Hermann Hauer, Waltraud Ungersböck und Christian Samwald.
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