Apotheken-Schließung für AK-Präsident "völlig unverständlich"

Neu gebaute Apotheke am Zeller Hauptplatz musste in der Vorwoche geschlossen werden
Niederösterreichs Arbeiterkammerpräsident Markus Wieser kritisiert behördliche Apotheken-Sperre in Waidhofen/Ybbs heftig.

Im Rechtsstreit um die behördlich gesperrte Zeller Apotheke in Waidhofen an der Ybbs bezieht AK-Niederösterreich-Präsident Markus Wieser nun Stellung für jene, die in dem Konflikt bislang etwas übersehen worden sind. Medikamentenversorgung, Corona-Schnelltests und kompetente Beratung durch die Arbeitnehmerinnen der Apotheke sollten gerade jetzt besonders wichtig sein, erinnerte Wieser in einer Aussendung an die Bedürfnisse der Bevölkerung.

Apotheken-Schließung für AK-Präsident "völlig unverständlich"

NÖ AK-Präsident Markus Wieser

Über 2.200 Personen haben bereits eine Petition gegen die Schließung unterschrieben. Etliche Hundert haben Protest auf einer Unterschriftenliste eingelegt. Wieser appelliert an alle Beteiligten, eine tragfähige Lösung umzusetzen und den Standort sowie die Arbeitsplätze zu erhalten. „Im Sinne der Versorgungssicherheit muss es das allen Entscheidungsträgern auch wert sein“, meint Wieser.

Gebietsschutz

Wie vom KURIER mehrfach berichtet, musste die erst 2017 eröffnete Apotheke der Pharmazeutin Susanne Wagner in der Vorwoche ganz plötzlich geschlossen werden. Das NÖ Landesverwaltungsgericht hat im Rechtsstreit um den Gebietsschutz für zwei eingesessene Waidhofener Apotheken entschieden und im Dezember die Konzession der Zeller Apotheke nach mehrjährigem Verfahrensmarathon als  nicht rechtskonform beurteilt.

In der Vorwoche lief dann die gestellte Frist zur Schließung ab, der von der Apothekerin eingeleiteten Revision beim Bundesverwaltungsgericht wurde nämlich keine aufschiebende Wirkung zuerkannt.

Trotz breiter Kritik der Bevölkerung sei im Waidhofener Stadtteil Zell die gut frequentierte Apotheke geschlossen worden, beklagt Wieser. „Diese Entscheidung ist völlig unverständlich und überhaupt nicht nachvollziehbar. Apotheken leisten gerade jetzt in dieser herausfordernden Zeit einen wichtigen Beitrag zur wohnortnahen Versorgungssicherheit. Es ist daher alles daran zu setzen, diesen Standort und damit die fünf Arbeitsplätze zu erhalten“, so der AK-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzende Wieser.

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