Auch drei Meter hohe Wellen können dem Floater nichts anhaben. Das Patent des niederösterreichischen Unternehmens SolOcean soll die umweltfreundliche Stromerzeugung weltweit vorantreiben. Die gemeinsam mit dem Industriedesignbüro Stonehill entwickelten Fotovoltaik-Module mit rund zwei Quadratmeter Größe sind fix mit einem Schwimmkörper verbunden und können nach Belieben gekoppelt werden.
Ein derartiges System existiere weltweit nicht, sagt Geschäftsführer Gerold Guger. „Der Vorteil ist, dass unsere Solarpaneele flach montiert sind. Nicht schräg, wie sonst üblich. Das bedeutet weniger Beschattung und höhere Stabilität.“ Außerdem werde das Problem der Verschmutzung durch Vogelkot verringert. Die Glaselemente sind mit einer widerstandsfähigen Schutzschicht versehen, die nicht nur die unliebsamen Tier-Hinterlassenschaften, sondern auch das aggressive Salzwasser überstehen. Das achtfach international patentierte Gesamtsystem verspreche also Langlebigkeit.
SolOcean ist ein niederösterreichisches Start-up aus dem riz up Gründerzentrum Amstetten, wo man von Beginn an Unterstützung bei allen firmenrelevanten Anliegen erhalten habe, dankt Guger. „Dieses Service des Landes hat uns von Beginn an sehr geholfen.“ Am Mittwoch konnte er sein Produkt Landesrat Jochen Danninger vorstellen. „Wenn eine niederösterreichische Idee nicht nur innovativ ist, sondern auch noch den Fokus auf Nachhaltigkeit legt, dann ist das ein weiterer starker Beweis von Unternehmertum in unserem Land“, freute sich Danninger beim Treffen.
Strom vom Fischteich?
Als Partner hat Guger das Wiener Unternehmen Tele Haase gewonnen, das Steuergeräte liefert und gleichzeitig Vertriebspartner mit einem Netzwerk von weltweit 60 Handelspartnern ist. Und Chef Marcus Ramsauer berichtet, ein erster Großauftrag für eine Anlage mit 10 Megawatt Leistung liegt vor. „Das wären rund 20.000 Module“, erklärt Guger.
Neben dem weltweiten Fokus denkt man aber auch an Einsatzmöglichkeiten in der Umgebung. Dies wären etwa heimische Fischzuchtteiche, meint Ramsauer. Die Solarpaneele würden das Algenwachstum im Wasser reduzieren und die Erwärmung des Wassers verlangsamen, was sich positiv auf die Fruchtbarkeit der Fische auswirke. „Es werden keine Flächen an Land benötigt und der Teichbesitzer erhält eine zusätzliche Einnahmequelle durch die Vermietung seiner Wasserfläche an uns.“
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