Vor und zurück bei Fotovoltaik-Ausbau
Licht und Schatten liegen beim Fotovoltaik-Ausbau der Energie Burgenland (EB) nah beieinander: Ende Jänner konnte EB-Vorstandschef Stephan Sharma bei Steyr Automotive in OÖ verkünden, dass auf dem dortigen Werksareal noch heuer die größte Dach-Fotovoltaikanlage Österreichs entsteht. Know-how und das Preis-Leistungsverhältnis hatten den Ausschlag zugunsten der Burgenländer gegeben.
Wenige Tage nach diesem Auswärtserfolg dann eine Heimschlappe, als sich die Bevölkerung von Wimpassing an der Leitha mit deutlicher Mehrheit gegen die Umwidmung von 52 Hektar Ackerfläche für den Bau einer Fotovoltaik-Freiflächenanlage ausspricht.
Wo also steht der Landesenergieversorger mit seinen ehrgeizigen Plänen, bis 2025 auch bei Fotovoltaik Marktführer in Österreich zu sein? Bei Wind ist man das schon seit Jahren.
Das Aus für Wimpassing mache zwar keine Freude, sei aber auch kein Malheur, heißt es aus der Konzernzentrale. Das Projekt wäre für eine Umsetzung ohnehin nicht vorrangig gewesen und erst 2024 an der Reihe. Die erste Freiflächen-Fotovoltaik-Anlage der EB im Burgenland (mit Ausnahme der kleinen Anlage in Eisenstadt) geht demnächst in Punitz (6 Hektar) neben dem Flugfeld in Betrieb. Errichtet von einer steirischen Firma, wurde der Park von der EB übernommen.
Die nächsten Anlagen
Dann sollen Schattendorf (17 ha), Nickelsdorf (170 ha) und Güssing (127 ha) folgen. Überall gibt es entsprechende Gemeinderatsbeschlüsse, in Güssing ist die ÖVP aber nach wie vor skeptisch. Grundsätzlich hat das Land im Vorjahr landesweit 18 mögliche Standorte für Anlagen auf der grünen Wiese definiert.
Bis 2030 will die EB die installierte Leistung um 2.000 Megawatt erhöhen. Von diesen 2.000 MW entfallen rund 50 Prozent auf Windkraft-Repowering, 35 bis 40 Prozent auf Solaranlagen auf Freiflächen und der Rest auf Dachanlagen.
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