Diese Flächen wurden in einem mehrstufigen Verfahren eingegrenzt. Im Auftrag der Landesregierung haben das Österreichische Institut für Raumplanung (ÖIR) und das Wiener Umweltbüro „Land in Sicht“ zunächst 35 Standorte mit insgesamt 2.224 Hektar einem groben Check unterzogen.
Nach Diskussionen mit Gemeindevertretern, Abteilungen des Landes, dem Umweltanwalt und NGOs (WWF, Birdlife) wurden 16 Standorte ausgeschieden. Von den verbliebenen 1.527 Hektar wurden in einer Feinjustierung noch einmal 147 Hektar abgezwackt, um „potenzielle Umweltkonflikte“ zu entschärfen, sodass am Ende 1.380 Hektar auf 19 Standorten übrig geblieben sind.
354 Hektar Fotovoltaik-Anlage in Mönchhof und Halbturn geplant
Von Süd nach Nord liegen die Eignungszonen auf den Hottern von Güssing und Tobaj (Bezirk Güssing), Rotenturm und Jabing (Bezirk Oberwart), Deutschkreutz (Bezirk Oberpullendorf), Schattendorf (Bezirk Mattersburg), Hornstein, Wimpassing und Trausdorf (Bezirk Eisenstadt Umgebung), sowie Kittsee, Pama, Tadten, Wallern, Nickelsdorf, Mönchhof, Halbturn (Bezirk Neusiedl am See; in einigen Gemeinden gibt es mehrere Eignungszonen). Die größte Einzelfläche befindet sich mit 354 Hektar in Mönchhof-Halbturn.
Mit Ausnahme von Jennersdorf haben die Umweltexperten in allen Bezirken geeignete Freiflächen für Fotovoltaik gefunden.
Was warum doch keine Eignungszone wurde: Anfänglich sind auch Parndorf, Neudorf, Neusiedl und Weiden am See in Betracht gezogen worden. Aber die ersten beiden Gemeinden wurden ausgeschieden, weil es schützenswerte Vogelarten gibt. Neusiedl und Weiden wiederum werden auf die lange Bank geschoben, bis offene Fragen im Zusammenhang mit dem Welterbe-Status geklärt sind.
Bericht: Landschaftsbild wird "teils sogar erheblich verschlechtert"
Im fast 230-seitigen Umweltbericht von ÖIR und „Land in Sicht“ wurden auch Kosten und Nutzen abgewogen. Die Aufstellung von Fotovoltaikanlagen bewirke „eine erhebliche Verbesserung“, weil Treibhausgasemissionen reduziert und der Anteil erneuerbarer Energieträger vergrößert werde, heißt es.
Zugleich werde die Nutzung der 19 Standorte aber „ohne begleitende Maßnahmen“ regional die biologische Vielfalt, Fauna und Flora oder das Landschaftsbild „potenziell verschlechtern, teils sogar erheblich verschlechtern“. 169 Maßnahmen sollen dem entgegenwirken.
Bei den 19 Standorten mit 1.380 Hektar Eignungszonen könne sich nach der Begutachtung noch etwas ändern, heißt es aus dem Büro des zuständigen Landesrats Heinrich Dorner (SPÖ).
Wie am Ende Fotovoltaik auf Frei- und Dachflächen verteilt ist, kann man derzeit weder beim Land noch bei der Energie Burgenland sagen. Aber bis 2025 will das Burgenland bei Sonnenstrom werden, was es bei Windstrom schon ist – Österreichs Nummer eins. Knapp 700 Millionen Euro sollen dafür investiert werden.
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