Amstetten: SPÖ stellt vor Präsentation der Hauptplatzpläne Forderungen
Bevor am Freitag der kommenden Woche in Amstetten das Siegerprojekt des Architektenwettbewerbs zur Neugestaltung des Hauptplatzes vorgestellt wird, gehen im Vorfeld bereits wieder die politischen Wogen hoch. Weil die SPÖ im Vorfeld der Präsentation nach jahrelangen Debatten, Workshops und Mitspracheverfahren noch einmal eine Bürgerbeteiligungsrunde vor der Umsetzung einfordert, kommt ÖVP-Vizebürgermeister Markus Brandstetter regelrecht in Rage.
Die SPÖ sieht sich und die Bevölkerung bei momentan in Amstetten laufenden Großprojekten zu wenig eingebunden. Er orte rund um die Umgestaltung des Hauptplatzes Unklarheiten und Verunsicherung, vor allem bei den Unternehmern im Stadtzentrum, kritisiert SPÖ-Klubchef Helfried Blutsch. „Die Pläne sollten öffentlich und in Form eines Modells zugänglich gemacht werden. Dann haben die Menschen die Chance, sich ein Bild zu machen und ihre Anmerkungen darzulegen. Diese müssen dann in die Detailplanungen einfließen, um ein Projekt umsetzen zu können, mit dem die Menschen zufrieden sind“, fordert Blutsch.
Kritik
Rückmeldungen aus der Bevölkerung zu den Architektenideen müssten noch in die Detailplanung einfließen, verlangt auch SPÖ-Vizebürgermeister Gerhard Riegler. Das sei eben seine Meinung, hält Riegler dem Argument entgegen, dass nach vielen Jahren des Diskutierens, auch schon unter roter Stadtführung, nun Nägel mit Köpfen gemacht werden sollten. Der rote Stadtvize verweist auf die Neubaupläne für das 19 Millionen Euro teure Bad, wo erst mit Druck aus der Bevölkerung ein Schwimmerbecken im Freien durchgesetzt werden musste. Auch bei der Entwicklung des neuen Bahnhofsviertels „Quartier A“ sei es um Mitgestaltungsmöglichkeiten schlecht bestellt, so Riegler.
Markus Brandstetter, der für Stadtentwicklung und Mobilität zuständige ÖVP-Vizebürgermeister, will den Zeitplan für die Hauptplatzumgestaltung aber nicht mehr verzögern lassen. Im Frühjahr 2023 werden am Hauptplatz die Bagger auffahren. Die Schaffung einer verkehrsberuhigten Begegnungszone, die Begrünung mit zumindest 30 hochstämmigen Bäumen, sowie die Schaffung einer Markt- und Eventzone gibt ein im vergangenen Sommer vorgestellter Masterplan vor.
„Wie haltlos die Vorwürfe sind, sollte Gerhard Riegler selbst am besten wissen. Als Teil der Jury zur Kürung des Hauptplatz Siegerprojektes und Teilnehmer vieler Gespräche weiß er um alle Maßnahmen zur Bürgerbeteiligung. Ich sehe es nicht als meine Aufgabe, die Anwürfe der SPÖ Führung permanent zu kommentieren“, schimpfte Brandstetter. Seine Aufgabe sei es, Zukunftsprojekte als Teil der Amstettner Stadtregierung unter Bürgermeister Christian Haberhauer umzusetzen. „Ich werde daher beim Hauptplatz und der Innenstadtgestaltung meinen Weg der Bürgerbeteiligung konsequent weitergehen. Immerhin haben sich über 1000 Menschen im Rahmen des Fragebogens, der Stadtsafaris, Workshops und persönlichen Gespräche an der Zukunft unserer Heimatstadt beteiligt“, nimmt Riegler Stellung. Aktuell zeige die Beteiligung von 890 Teilnehmern an der Radumfrage, dass Bürgerbeteiligung in Amstetten funktioniere, behauptet Brandstetter.
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