5.000 Sozialwohnungen als Waffe gegen die Armut in Wiener Neustadt

Rainer Spenger, Franz Schnabl, Petra Tanzler und SP-Bezirksgeschäftsführerin Sonja Pahr (v. r.)
SPÖ-Vizebürgermeister Rainer Spenger fordert Neubauten in Stadt und Bezirk bis 2030 - und 500 Euro Mietobergrenze.

Die aktuelle Teuerungswelle in allen Bereichen des täglichen Lebens bleibt dominantes Thema auch in der niederösterreichischen Landespolitik. „Es betrifft nicht mehr nur die Ärmsten, es ist in der Mittelschicht angekommen“, konstatierte der Wiener Neustädter SPÖ-Vizebürgermeister Rainer Spenger am Freitag. Gemeinsam mit Landesparteichef Franz Schnabl und Nationalrätin Petra Tanzler präsentierte er Vorschläge zur Entschärfung der Situation – und ließ besonders mit einer Forderung aufhorchen: „Wir brauchen mindestens 5.000 neue Sozialwohnungen im Raum Wiener Neustadt bis zum Jahr 2030.“

Maximal 500 Euro Miete

Denn auch das Wohnen werde für immer mehr Menschen zur finanziellen Herausforderung. „Das erlebe ich ständig in meinen Sprechstunden. Und es betrifft mittlerweile sogar Familien mit zwei Einkommen“, berichtet er. Maximal 500 Euro Miete inklusive Betriebskosten dürfe eine der von ihm geforderten Sozialwohnungen daher kosten.

„Das ist möglich für Drei-Zimmer-Wohnungen, wie mir von Wohnbaugenossenschaften bestätigt wurde.“ Voraussetzung dafür sei, dass Kommunen die nötigen Baugründe günstig – oder sogar gratis – im Baurecht zur Verfügung stellen und das Fördersystem des Landes angepasst werde.

Warum 5.000 Wohnungen? „Das ist meine Schätzung aufgrund der aktuell 130.000 Einwohner im Bezirk und rund fünf bis sechs Prozent Zuwachs pro Jahr“, so Spenger. Mehr als die Hälfte der Wohnungen sollte in der Stadt, rund 40 Prozent in Gemeinden des Bezirks geschaffen werden, schlägt er vor.

ÖVP: "Bereits ein dichtes Netz"

Seitens der Volkspartei Wiener Neustadt um Bürgermeister Klaus Schneeberger heißt es dazu, dass mit Genossenschafts-und Gemeindewohnungen bereits ein dichtes Netz an sozialem Wohnbau zur Verfügung stehe, mit der niederösterreichischen Wohnbauförderung sei Unterstützung für jene, die sie brauchen, gewährleistet. Man setze sich aber „selbstverständlich mit jedem Vorschlag auseinander, sei dieser auch noch so unrealistisch.“

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