13-Jähriger reagierte bei Brand in NÖ professionell und rettete Familie
Seine gute und konsequente Ausbildung in der Feuerwehrjugend kam einem 13-Jährigen und seiner Familie im Mostviertel bei einem dramatischen Brand im Elternhaus zugute. Bei einem bereits gefährlich fortgeschrittenen Zimmerbrand hat der Bub früh am Morgen nicht nur die schlafende Familie geweckt und damit gerettet, sondern auch vorbildlich die Rettungskette in Gang gesetzt. Gründe, warum sich Amstettens Bezirkskommandant Rudolf Katzengruber persönlich Zeit nahm, um dem jungen Feuerwehrkameraden zu seinem Verhalten zu gratulieren und zu loben.
Aber was war passiert? Kurz vor 5.30 Uhr in der Früh wurde Michael Unterberger am vergangenen Dienstag im Elternhaus in Haindorf bei Haag (Bezirk Amstetten) von seinem Bruder aus dem Schlaf gerissen. „Es brennt“, rief dieser aufgeregt. Sofort schlug das Brüderpaar im bereits vom Rauch bedrohten Haus Alarm und weckte den noch schlafenden Rest der Familie. Michael zögerte nicht und wählte sofort den Feuerwehrnotruf. Ruhig und gefasst, wie das bei der Feuerwehrjugend in Pinnersdorf, wo er Mitglied ist, schon oft durchgespielt wurde, setzte er die Alarmmeldung an die Bezirksalarmzentrale in Amstetten ab, berichtete der Haindorfer Feuerwehrkommandant Marcel Vollgruber.
„Ich habe die Adresse, die Anzahl der Bewohner und das Ausmaß der Rauchentwicklung berichtet“, erzählt Michael. In der bisherigen Funkausbildung bei der Feuerwehr habe er diese wesentlichen Alarmbotschaften mitbekommen, berichtet er.
Nachdem sich die Familie ins Freie gerettet hatte, achtete der Bursche noch darauf, „dass alle auf einem Fleck beisammen blieben“, um die Übersicht zu behalten. Auch Michaels Mama handelte richtig, weil sie beim Verlassen des Hauses darauf achtete, dass die Türen wieder geschlossen wurden. So wurde das Feuer im Obergeschoß nicht durch zusätzlichen Sauerstoff entfacht.
Rasch am Brandort eingetroffene Löschtrupps der Feuerwehren Haindorf, Pinnersdorf und Stadt Haag konnten unter Einsatz von Atemschutzgeräten ins Haus vordringen und das Feuer rasch löschen. Das Feuer, der Rauch und Ruß richteten dennoch massiven Schaden an. Eine Person musste vom Roten Kreuz wegen des Verdachts auf Rauchgasvergiftung ins Spital gebracht werden. Die genaue Brandursache muss noch geklärt werden, dürfte aber im technischen Bereich liegen.
Bezirkschef Katzengruber wertete den Einsatz Michaels auch als Beweis für die kompetente Ausbildung in der Feuerwehrjugend. "Die Übungen und Kurse dort erzielen einen guten Lerneffekt", ist Katzengruber überzeugt.
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