Musikschul-Affäre: Politik wegen angeblicher Untätigkeit in Erklärungsnot

Musikschul-Affäre: Politik wegen angeblicher Untätigkeit in Erklärungsnot
Hat die SPÖ-Gemeinde jahrelang zugesehen? Die eigene Landespartei fordert, dass untätig gebliebene Mitwisser zur Verantwortung gezogen werden

„Mitwisser, die untätig geblieben sind, gehören ebenfalls zur Verantwortung gezogen – sie haben das jahrelange Martyrium mitzuverantworten.“

Schonungslos reagiert die NÖ Landesfrauenvorsitzende und SPÖ-Bildungssprecherin Elvira Schmidt nach dem Bekanntwerden von Missbrauchsvorwürfen an einer Musikschule in Himberg (Bezirk Bruck/Leitha). Dabei steht ihr eigener Parteikollege, SPÖ-Bürgermeister Ernst Wendl, in der Causa massiv in der Kritik. Wendl soll seit Jahren von den Vorwürfen gegen den Musiklehrer gewusst, aber nichts dagegen unternommen haben.

Wie der KURIER in Erfahrung gebracht hat, ist die Gemeinde als Schulerhalter bereits 2016, 2017 und danach auch auf grobe disziplinäre Verfehlungen des Pädagogen aufmerksam gemacht worden. Wendl war damals noch Vizebürgermeister und hatte nach eigenen Angaben zu der Zeit „andere Sorgen und Aufgaben“.

Unterwäsche

Nachdem er 2019 Ortschef wurde, teilte die Direktorin der Musikschule ihm mehrmals persönlich mit, dass sie wegen des sexuell anstößigen Verhaltens des Lehrers nicht mehr weiter wisse und Konsequenzen verlange. Minderjährigen Schülerinnen soll der Lehrer seine Liebe bekundet haben, andere Mädchen wurden von ihm beschenkt – auch mit Unterwäsche.

Eine Mutter berichtete dem KURIER, dass nicht nur ihr Kind, sondern auch sie selbst auf anrüchige Art von dem Pädagogen bedrängt wurde. Nachdem die Gemeinde die Sache auf sich beruhen ließ, folgten weitere Interventionen durch die Schule und durch Eltern.

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