Wohnen am Wasser: Wo es richtig teuer ist
Wohnen am Wasser ist der Traum vieler Österreicher, auch wenn sich das nur die wenigsten leisten können. Beides war schon immer so, beides wurde durch Corona aber noch verstärkt.
Sowohl am klassischen Immobilienmarkt als auch im Luxussegment haben die Transaktionen im ersten Quartal des Jahres deutlich zugenommen, wie aktuelle Auswertungen der Plattformen Immounited und willhaben zeigen.
Interessant ist vor allem ein Blick auf die vergangenen fünf Jahre. Dieser zeigt nämlich anhand der sieben beliebtesten Seen, wie sich das Segment der Seegrundstücke entwickelt hat.
„Die Nachfrage nach Grundstücken am See war immer schon massiv, weshalb auch das Angebot eher gering und die Preise für verfügbare Immobilien relativ hoch sind“, erklärt Judith Kössner, Head of Immobilien bei willhaben.
Immobilien am See
Zusammengefasst lässt sich sagen: Der Traunsee (OÖ) ist am beliebtesten, der Wörthersee (Kärnten) am teuersten und der Neusiedler See (Burgenland) am lukrativsten.
Die beliebtesten Seen
Wörthersee, Millstätter See, Ossiacher See, Neusiedler See, Attersee, Traunsee und Mondsee wurden in die Analyse einbezogen
Analyse
10.000 realisierte Transaktionen von 2016 bis 2020 wurden ausgewertet
14 Millionen Euro
wurden 2020 für ein Gebäude in Pörtschach am Wörtersee gezahlt
Ein genauer Blick auf die Zahlen zeigt, dass von 2016 bis 2020 rund um den Traunsee 2.449 Immobilien-Deals realisiert wurden, dahinter folgt der burgenländische Steppensee mit 2.247 Transaktionen vor dem Wörthersee mit 1.806.
Letzterer hat allerdings beim Gesamtvolumen mit 860 Millionen Euro die Nase vorn. Am teuersten ist es in Pörtschach, wo im Vorjahr 14 Millionen Euro für ein Gebäude gezahlt wurden. Auch die nächsten drei Top-Immodeals am Wasser gingen jeweils in Pörtschach über die Bühne, darunter zwei Einfamilienhäuser für jeweils rund 8,5 Millionen Euro.
Viel verkauft wurde in den vergangenen fünf Jahren auch am Traunsee mit einem Gesamtvolumen von 672 Millionen Euro und am Attersee (432 Millionen) sowie am Neusiedler See im Burgenland (368 Millionen).
Letzterer holte damit kräftig auf, im Vergleich von 2016 zu 2020 haben sich die Preise für Wohnimmobilien am Steppensee um fast 100 Prozent erhöht. Diese Verdoppelung ist vor allem auf die zahlreichen Bauträgerprojekte rund um den See zurückzuführen.
Wiener wollen Meer
Wie zum Beispiel das Projekt „Am Hafen“ in Neusiedl am See, das Wohnen direkt am Wasser ermöglicht – eigene Bootsanlegestelle inklusive. Billig ist das natürlich nicht, je nach Größe und Lage innerhalb der Anlage beginnen die Preise für die ganzjährig als Zweitwohnsitz bewohnbaren Reihenhäuser bei 1,1 Millionen Euro. Trotzdem sind von den 22 Einheiten bereits 16 vergeben, darunter auch das sogenannte „Haus am Schilf“ (im Bild), das komplett von Wasser umgeben ist und für das kein Bieterverfahren notwendig war – der ausgerufene Höchstpreis wurde bezahlt. Die exklusiven Immobilien gingen übrigens zum Großteil an Personen aus dem Wiener Umfeld, die sich ein Domizil an „ihrem Meer“ schaffen wollten.
Die Nähe zur Bundeshauptstadt ist es auch, die den boomenden nordburgenländischen Immobilienmarkt weiter befeuert. So gab es zum Beispiel im ersten Quartal dieses Jahres in Eisenstadt die meisten Transaktionen in Österreich – natürlich relativ, also pro Einwohner gerechnet.
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