Was Raiffeisen zur Energiegemeinschaft des Landes sagt
Beim roten Landesparteitag wurde eine „Strommarkt-Revolution“ avisiert, in der Vorwoche von LH Hans Peter Doskozil und Burgenland Energie präsentiert.
Mit Fixpreisgarantie von zehn Cent pro Kilowattstunde auf 20 Jahre für Abnehmer, und sieben Cent für Einspeiser von Strom aus privaten PV-Anlagen.
Strom
„Fanclub Burgenland Energieunabhängig“ (FC BE) soll billigeren Strom liefern; als Zusatzangebot zum bestehenden Betreiber
Vereinsstatut
Garantiert wird ein Tarif von zehn Cent auf 20 Jahre. Laut Punkt 12.2. der Statuten kann es unter bestimmten Umständen „eine Anpassung der Entgeltgestaltung“ geben.
Bloß Absicherung für ein höchst unwahrscheinliches Worst-Case-Szenario, heißt es
Als Vehikel dient eine Energiegemeinschaft. Dieser gemeinnützige Verein „Fanclub Burgenland Energieunabhängig“ (FC BE) startet am 1. Jänner 2025 – kurz vor der Landtagswahl am 19. Jänner, bei der Doskozils absolute Mehrheit am Spiel steht.
Bereits seit zwei Jahren betreibt Raiffeisen im Burgenland Energiegenossenschaften. Die 19 regionalen Energiegenossenschaften (EEG) und die Raiffeisen Bürgerenergiegenossenschaft (BEG) decken das Burgenland und Österreich zur Gänze ab.
„Wir haben keine Angst vor Konkurrenz. Unser System ist sehr schlank aufgestellt, was die Verwaltungskosten betrifft, und insgesamt sehr klar und transparent“, reagiert Rudolf Könighofer gelassen auf die Initiative des Landes.
Der Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank hegt keinerlei Befürchtung, dass nun Mitglieder der Energiegenossenschaften in Massen zum „Fanclub“ des Landes überlaufen. „Wir haben das Feld sehr früh bespielt und sind in der Raiffeisenfamilie damit Schrittmacher“, sagt Könighofer.
Österreichweit gibt es bereits über 60 Energiegenossenschaften in nahezu allen Bundesländern nach dem burgenländischen Raiffeisen-Modell.
Treibende Kraft hinter den Energiegenossenschaften ist Eva Fugger, stellvertretende Generaldirektorin bei Raiffeisen.
Mit neun Cent zahle man Einspeisern „deutlich mehr als der Fanclub“. Anders als die Bürgerenergiegemeinschaft (BEG) von Land und Burgenland Energie bekommen die 19 Raiffeisen-EEG dauerhaft 28 Prozent Rabatt auf die Netzgebühr und sind auch künftig von allen Stromabgaben, wie Elektrizitätsabgabe und Erneuerbaren Förderbeitrag, befreit.
Fugger: „In Summe machen diese Vergünstigungen rund vier Cent je kWh aus“. Diesen Betrag müsse man beim BEG-Modell des Landes zu den zehn Cent „gedanklich dazuzählen“, genauso wie die laufenden Servicekosten in Höhe von vier Euro pro Monat und Zählpunkt.
Bei einem durchschnittlichen burgenländischen Haushalt bedeute dies „eine jährliche Preisersparnis von rund 160 Euro“ für Mitglieder der Raiffeisen-EEG. Es gebe auch keine Grundgebühren oder Servicepauschalen. Der Ein- und Austritt in die Genossenschaft sei jederzeit möglich und die einspeisbare Strommenge nicht begrenzt.
Fugger: „Wenn man die Angebote im Detail vergleicht, kann jeder entscheiden, welches günstiger ist“. Selbst eine „Doppelmitgliedschaft“ bei der EEG und einer BEG sei möglich.
Besteht eine Kooperationsmöglichkeit mit dem Land? „Das wissen wir in einem Jahr“, so Könighofer.
Bisher gebe es vom Land „nur eine Aussendung“, abzuwarten sei, wie das Landesmodell laufe. Raiffeisen habe sein Modell dem Land und der Burgenland Energie vor gut zwei Jahren vorgestellt. Gespräche über eine mögliche Kooperation seien aber im Sand verlaufen.
Könighofer: „Wer mit uns kooperieren will, ist herzlich willkommen. Aber wir lassen uns nicht aufhalten, wenn jemand nicht kooperieren möchte“.
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