So richtig schlau wurde man in der Vorwoche aus diesem Sager nicht. „Stell dir vor, du hast eine milliardenschwere Rüstungsindustrie und keinen Krieg, das ist wie eine milliardenschwere Pharmaindustrie ohne Kranke!“ Das schrieb FPÖ-Klubobmann Johann Tschürtz auf Facebook, mittlerweile wurde das Posting wieder gelöscht.
Im schauTV-Interview mit KURIER-Redakteur Josef Kleinrath (zu sehen heute ab 12.30 Uhr) erklärt der langjährige Politiker, er habe nur darauf aufmerksam machen wollen, dass mit den beiden Krisen von den jeweiligen Branchen Milliarden verdient werden. „Das hat nichts mit Verschwörungstheorien zu tun oder damit, ob die Impfung wirkt oder nicht. Sondern da geht es um die Milliarden, die dadurch in Umlauf kommen.“ Den Krieg halte niemand für gerechtfertigt, aber die Industrie habe dadurch einen enormen Aufschwung.
Bürgermeister Tschürtz?
So weit der Ausflug in die aktuelle geopolitische Gemengelage aus burgenländischer Sicht. Zurück in die Niederungen der heimischen Kommunalpolitik. Dort tritt der ehemalige Landeshauptmann-Stellvertreter (von Hans Niessl, Anm.) als Bürgermeisterkandidat bei den am 2. Oktober stattfindenden Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen an. „Ich möchte eine Veränderung in Mattersburg. Wenn man antritt, dann muss das Ziel der Bürgermeister sein“, sagt Tschürtz. Nach dem Bank-Skandal sei es jetzt an der Zeit, neue Impulse zu setzen. „Es spitzt sich alles auf Tschürtz gegen die SPÖ zu“, sagt er und geht mit der Forderung nach einem „Wohntausender für jeden Mattersburger, der unter 1.700 Euro netto verdient“ in den Wahlkampf.
KURIER Talk mit Johann Tschürtz
Ein Scheitern beim Urnengang in der Bezirkshauptstadt hätte jedenfalls keine direkten Folgen auf sein Wirken als Landespolitiker oder Klubobmann. Auf dieser Ebene werde es in drei Jahren darum gehen, „so zuzulegen, dass wir wieder in eine Regierung kommen“. Die Zusammenarbeit mit FPÖ-Chef Alexander Petschnig funktioniere hervorragend. „Wir ergänzen uns.“ Ein bisschen dürfte Tschürtz noch der früheren Koalition mit der SPÖ von Hans Niessl nachtrauern. „Das war eine tolle Zusammenarbeit und eine für das Burgenland sehr wertvolle Konstellation.“ Damals sei die Zusammenarbeit „toll“ gewesen, heute schaue Doskozil nur auf sich selbst und die Bundes-SPÖ.Peko/Kleinrath
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