Trotz Gatterjagdverbot: Zäune im Burgenland bleiben geschlossen
Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hat am Donnerstag die Umsetzung des mit Jahresbeginn in Kraft getretenen Gatterjagdverbots im Burgenland bemängelt. Auch nach dem Ende der Übergangsfrist seien die Zäune weiter geschlossen, die Jagdgatter seien nicht aufgelöst worden, kritisierte VGT-Obmann Martin Balluch in Strem (Bezirk Güssing) vor Journalisten. Er werde das anzeigen, um „die Behörden davon zu überzeugen, das Verbot zu exekutieren“.
Bei einem Gatter in Strem seien zwar 100 Meter Zaun entfernt worden, dahinter befinde sich aber ein zusätzliches Gatter, hielten Balluch und Grünen-Landtagsabgeordneter Wolfgang Spitzmüller fest. Sie wollen sich für eine strengere Durchsetzung des Verbots einsetzen. „Wir sind es im Tierschutz leider gewöhnt. Neue Bestimmungen zum Schutz der Tiere werden einfach ignoriert“, meinte Balluch.
Seit Jahresbeginn ist das Gatterjagdverbot im Burgenland in Kraft, die Übergangsfrist lief bis 1. Februar. Das entsprechende Gesetz, das im März 2021 beschlossen wurde, hatte für Debatten zwischen dem VGT und der Landesregierung gesorgt. Zunächst wollte das Land das 2017 beschlossene Verbot der Gatterjagd kippen, noch ehe es überhaupt in Kraft getreten war. Daraufhin brachten die Tierschützer einen Antrag auf eine Volksabstimmung ein. Letztlich einigte man sich dann doch auf ein Verbot.
Jagdsprecher meldet sich zu Wort
SPÖ-Bereichssprecher und Gerhard Bachmann zeigt sich verwundert und sieht die Kritik des VGT völlig ins Leere gehen. „2017 haben die Grünen noch mitgestimmt. Sechs Jahre später haben sie anscheinend ihre Meinung geändert. Jetzt scheint die Abschaffung der Jagd im Gatter zu wenig. Jetzt sollen alle Zäune weg. Kann man sich nicht mehr erinnern oder sucht man nur wieder mal verzweifelt nach Publicity?“, wundert sich der Jagdsprecher.
„2017 wurde die Jagd im Gatter abgeschafft – mit den Stimmen der Grünen. Damit sind seit 1.2.2023 die ehemaligen Jagdgatter wie jedes andere Eigenjagdgebiet im Burgenland zu betrachten. Nun meinen die Grünen, es gehe nicht weit genug. Da fragt man sich schon, ob sich die die Grünen nicht gerne die Welt machen, wie sie ihnen gefällt? Denn so viel ist klar, in einem Rechtsstaat entscheiden die Behörden und nicht der VGT, was dem Gesetz entspricht und was nicht“, so Bachmann abschließend.
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