Thermen ächzen unter den hohen Energiekosten

Thermen ächzen unter den hohen Energiekosten
Kosten für Strom und Gas haben sich zum Teil verdoppelt. Diverse Maßnahmen sollen die Betriebe über Wasser halten.

Während die Gäste zum Energietanken in die Thermen kommen, bringen steigende Strom und Gaspreise die Betreiber ins Schwitzen. Mit diversen Maßnahmen wird versucht, die Teuerungen in den Griff zu bekommen und möglichst nicht an die Kunden weiterzugeben.

Die ungarische „Gotthard Therme“ etwa – sie steht im Eigentum der Gemeinde St. Gotthard (Szentgotthárd)– überlegt laut ungarischen Medienberichten jedenfalls, ab Jänner für zwei Monate zu schließen. Als Grund werden die steigenden Energiepreise genannt. Die Öffnungszeiten wurden bereits verkürzt. Bis Ende Dezember sei auf jeden Fall geöffnet, dann werde neu evaluiert.

Avita-Therme baut um

Vom Zusperren ist im südburgenländischen Avita-Resort hingegen keine Rede. „Die Energiekosten sind für alle, aber für vor allem für uns Thermen, eine immense Belastung“, erklärt Geschäftsführer Peter Prisching. Zugesperrt werde aber auf keinen Fall: „Wir werden nicht dort einsparen, wo es den Kunden wehtut.“

Als Maßnahme gegen die steigenden Kosten soll der Wellness-Komplex umgebaut werden. Auch der Anschluss an die Biomasse und eine Photovoltaikanlage am Dach sind angedacht. Die Bädertechnik soll mit einem Wärmerückgewinnungssystem ausgestattet werden. „Bis 2030 wollen wir CO2-neutral sein, aber das nächste Jahr, wird aus wirtschaftlicher Sicht noch äußerst herausfordernd“, so Prisching.

Photovoltaikanlagen

Im Resort der Sonnentherme Lutzmannsburg (Bez. Oberpullendorf) haben die Betreiber bereits reagiert. Ende des Vorjahres wurde am Parkplatz eine der größten Photovoltaikanlagen des Landes fertiggestellt. Damit können in der Therme sowie im dazugehörigen Hotel Sonnepark rund 30 Prozent des Strombedarfs abgedeckt werden. Die steigenden Gaspreise machen dem Unternehmen aber trotz allem zu schaffen.

"Becken werden sicher nicht heruntergekühlt"

Auch in der St. Martinstherme in Frauenkirchen (Bez. Neusiedl am See) ächzen die Betreiber unter den hohen Kosten. Das Budget für heuer liege um eine Million Euro über dem, was geplant war, sagt Geschäftsführer Klaus Hofmann. Er sieht vor allem „Energieversorger und die Politik in der Pflicht“. Die Mehrausgaben wolle er  nicht an die Kunden weitergeben. „Die Becken und der Spa-Bereich werden sicher nicht heruntergekühlt.“

Kurzfristig werde versucht,  mit  kleineren Maßnahmen  Energiemengen zu reduzieren, etwa durch Umstellen auf LED, oder der Temperatursenkung auf den Gängen. Das, so Hofmann, soll etwa 15 Prozent an Einsparungen bringen. Mittel- und langfristig wird an alternativen Energiekonzepten gearbeitet. Im Jänner ist die Montage einer  Photovaltaikanlage geplant.

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