Siegendorf will lieber Photovoltaik auf Dächern statt Windräder

Beim Ausbau erneuerbarer Energie aus Windkraft setzt die Burgenland Energie derzeit vor allem auf „Repowering“. Dabei werden alte Windräder durch neue, leistungsstärkere und höhere Modelle ersetzt. Aber dennoch ist der größte Windstromproduzent Österreichs auch auf der Suche nach neuen Flächen für Windparks – Parndorfer Platte und Seewinkel als bestgeeignete Standorte sind schon ausgereizt.
Wie der KURIER erfahren hat, sollen die Burgenland Energie, aber auch ein privater Betreiber, die Fühler in Richtung Siegendorfer Puszta ausgestreckt haben. Das Areal nah an der ungarischen Grenze, wo seit geraumer Zeit wieder Assistenzsoldaten nach illegalen Grenzgängern Ausschau halten, das aber auch ein beliebtes Naherholungsgebiet für die Siegendorfer Bevölkerung ist, könnte Standort für 26 Windräder werden.
Die Windkraftbetreiber würden Flächen optionieren und hätten ihr Projekt bereits vor Vertretern der Urbarialgemeinde präsentiert, ist aus dem Gemeindeamt zu hören. Der Obmann der Grundstückseigentümer will „Medien gegenüber sicher nicht über Interna der Urbarialgemeinde sprechen“ und von Burgenland Energie und dem privaten Betreiber heißt es, dass es allenfalls „sehr vage“ Puszta-Pläne gebe.
Große Skepsis
Der Gemeinderat habe sich schon vor Jahren gegen Windräder auf Siegendorfer Hotter ausgesprochen, sagt Bürgermeisterin Rita Stenger (SPÖ). Und sie lässt erkennen, dass sie sich kaum eine Änderung dieser Haltung vorstellen kann. Überhaupt gebe es derzeit „weder eine Zonierung der Flächen noch eine entsprechende Widmung“, so Stenger. Errichtung und Betrieb von Windkraftanlagen sind nämlich nur in Eignungszonen zulässig. „Eignungszonen (...) sind von der Landesregierung durch Verordnung festzulegen“, heißt es in § 53c des Raumplanungsgesetzes.
Unter Umständen ist davor noch „eine strategische Umweltprüfung durchzuführen“ – immerhin sind Teile der Puszta als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Im benachbarten Trausdorf sind übrigens Planungen für eine Photovoltaikanlage auf dem Flugfeld zumindest vorerst am Naturschutz gescheitert, obwohl die Gemeinde und Urbarialisten dort nicht abgeneigt gewesen wären.
Auch Stenger will lieber Photovoltaik, statt Windrädern – allerdings auf Dächern gemeindeeigener Gebäude. Eine Energiegemeinschaft sei dafür in Gründung.
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