So will sich Rapid Burgenlands Fußballtalente holen
Sportlich durchlebt der SK Rapid derzeit nicht gerade die besten Zeiten. In der eben beendeten Bundesligasaison reichte es nur für Platz 5, der letzte Meistertitel wurde anno 2008 nach Wien-Hütteldorf geholt.
Mit einem Wort: Eine elendslange Durststrecke für den österreichischen Fußball-Rekordmeister.
Damit nicht auch noch der seit Jahrzehnten quer durch Österreich führende Tiefenstrom der weitverbreiteten Leidenschaft für Rapid versiegt, tourt der Traditionsklub derzeit durch die Bundesländer.
Am Mittwoch war das Burgenland an der Reihe. Es sei ein „Anliegen, nach zwei Jahren der Coronapandemie wieder nahbar und der Klub zum Angreifen zu sein“, betonten Präsident Martin Bruckner und der kaufmännische Geschäftsführer Christoph Peschek bei einem Rapid-Heimspiel in Eisenstadt. Tatsächlich liegt das Burgenland dem SK Rapid noch ein bisschen näher – man könnte sagen am Herzen – als andere Bundesländer. Das hat nicht nur mit geografischer Nähe zu tun.
Fans und Fußballer
Denn auch wenn kaum jemand so weit wie Markus Takacs geht, der sein Haus in Markt Neuhodis in den Vereinsfarben des SK Rapid gestrichen hat, können die Hütteldorfer im Land der Dörfer auf besonders viele und treue Fans zählen: So sind 930 der knapp 16.300 Vereinsmitglieder und 352 von 11.500 Abonnenten zwischen Kalch und Kittsee zu Hause.
Dass auch LH Hans Peter Doskozil glühender Fan der Grün-Weißen aus dem roten Wien ist, weiß man spätestens, seit er bei seiner ersten Wahl zum SPÖ-Landesparteichef 2018 auf offener Bühne die Rapid-Fahne geschwenkt hat. Fazit von Präsident Bruckner: Aus Rapid-Sicht „ist das Burgenland wie Wien“.
Burgenland Tourismus als grüner Sponsor
Gar nichts mit Doskozil habe die Partnerschaft Rapids mit Burgenland Tourismus zu tun, versichert Peschek. Bis Ende 2023 läuft der Vertrag, Rapid trainiert im Land, Burgenland Tourismus ist Ärmelsponsor auf Heimtrikots. Noch ein Jahr länger besteht die Partnerschaft mit Wein Burgenland, im VIP- und Business-Bereich des Rapid-Stadions wird Pannonisches ausgeschenkt.
Noch nicht ganz in trockenen Tüchern sind hingegen Allianzen, die Rapid mit Amateurvereinen in Bundesländern plant. Im Burgenland machte der Rekordmeister bei SV Oberwart Station, vielleicht ein künftiger Partner. Rapid stellt sein Know-how in der Nachwuchsarbeit zur Verfügung, der Klub vor Ort arbeitet den Wienern bei der Talentsuche in der Region zu.
Seit der Auflösung des SV Mattersburg fehlt Burgenlands besten Kickern die erstbeste Anlaufstation. Wie berichtet, sucht das Land seither einen anderen Abnehmer, im Gespräch ist Benfica Lissabon. Inzwischen wechseln Absolventen der burgenländischen Fußballakademie zu Rapid – zuletzt Niklas Lang.
Kommentare