Schwere Kost für Gastronomie nach Ende der Durststrecke

Schwere Kost für Gastronomie nach Ende der Durststrecke
Wirte bereiten Öffnung am Sonntag unter großem Druck vor, einige verzichten auf den ersten Öffnungstag und starten am Montag

Die Durststrecke hat ein Ende – zumindest im Burgenland. Nach dem Lockdown öffnen am Sonntag, neben Tirol und Vorarlberg, die Gastronomiebetriebe. Sperrstunde ist um 23 Uhr, die Nachtgastro bleibt zu. Bei den meisten Wirten laufen die Vorbereitungen schon auf Hochtouren.

So auch in Annelise Weidhofers Restaurant „Zum Alten Stadttor“ in Rust. „Gleich nachdem am Mittwoch bekannt gegeben wurde, dass wir aufsperren dürfen, haben wir unser Personal verständigt“, schildert die Wirtin. Ein Putztrupp wurde angefordert. Heute, Freitag, werden die Lebensmittel eingekauft – denn die Gäste sollen am Sonntag wie gewohnt aus der großen Speisekarte wählen können. „Es ist ein Wahnsinnsaufwand, die Öffnung so knapp zu organisieren, aber wir freuen uns sehr, dass wir aufsperren können“, sagt die Gastwirtin.

2.200 Gastrobetriebe

2.200 Gastronomiebetriebe gibt es im Burgenland, darunter 300 Vereine, die nur für Feste Speis und Trank anbieten, sagt Helmut Tury, Obmann der Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Burgenland. „Der Großteil der Betriebe wird am Sonntag öffnen. Es gibt aber einige, für die sich das nicht rentiert, weil alle Feiern abgesagt wurden.“

Prinzipiell stehen Weihnachtsfeiern unter Einhaltung der Regeln nichts im Wege, eine Personenobergrenze pro Tisch gibt es nicht. Laut Schätzungen der WK Burgenland werden zwischen fünf und zehn Prozent der Gastrobetriebe am Sonntag geschlossen bleiben.

Der Oberwarter Stadtwirt wird öffnen, „wir freuen uns auf die Gäste und haben auch schon Reservierungen“ heißt es auf KURIER-Anfrage.

Schwere Kost für Gastronomie nach Ende der Durststrecke

Klaus Glavanics will sein Kaffeehaus in Bad Tatzmannsdorf am Sonntag öffnen, seine Restaurants und sein Hotel sperren erst am Montag auf

Gastronom Klaus Glavanics der ein Hotel in Oberwart, ein Gasthaus in Markt Neuhodis und den Florianihof in Mattersburg betreibt, wird nur sein Kaffeehaus in Bad Tatzmannsdorf am Sonntag öffnen. „Für uns ist es sonst zu kurzfristig, ich glaube auch nicht, dass am Sonntag gleich alle die Lokale stürmen werden, es wird eher zurückhaltend beginnen“, meint der Gastronom.

Auch wenn es mit den Vorbereitungen schwierig sei, wird Paul Krail, WKO-Vizepräsident, seinen Weingasthof in Oberpullendorf am Sonntag öffnen und sein Catering anbieten. „Der Dezember ist unser stärkster Monat“, sagt der Unternehmer. Es gebe viele Absagen, vor allem für große Feiern. Denn laut Verordnung dürfen Feiern mit mehr als 25 Gästen nur mit fixen Sitzplätzen stattfinden. Ein Aperitif-Empfang etwa, oder das Aufstehen zum Plaudern sei nicht gestattet, erklärt Krail. Jetzt bereitet er kleinere Feiern vor.

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