Schlumberger-Aufsichtsrat hat Müllendorf auf der Agenda

Schlumberger-Aufsichtsrat hat Müllendorf auf der Agenda
Am 28. April sollte Entscheidung über die neue Sektkellerei fallen.

2017 hatte der Sekthersteller Schlumberger kundgetan, seine neue Produktionsstätte wegen Anrainer-Protesten nicht am niederösterreichischen Stammsitz in Bad Vöslau, sondern im Burgenland zu errichten. Geplanter Baubeginn des neuen Werkes: Mitte 2018.

Jetzt rückt Mitte 2021 näher – und das 122.000 große Grundstück an der A3 in Müllendorf ist immer noch unbebaut.

Am 28. April sollte aber eine definitive Entscheidung fallen. Denn da steht das Thema auf der Tagesordnung einer Aufsichtsratssitzung des weltweit bekannten Sektproduzenten, bestätigte am Mittwoch ein Schlumberger-Sprecher auf KURIER-Anfrage.

Auch im Burgenland waren zunächst Anrainerproteste – und Widerstand der örtlichen ÖVP – für die Verzögerung zuständig, zuletzt sorgte Corona samt Schließung von Gastronomie und Hotellerie für weiteres Zuwarten.

Seit wenigen Tagen hat Schlumberger zudem mit Benedikt Zacherl einen neuen Vorstandsvorsitzenden. Der 46-jährige Jurist ist bereits seit 2008 für die Schlumberger AG tätig, kennt demnach auch die Übersiedelungspläne. Zacherls Vorgänger Arno Lippert hatte im Sommer 2019 auf dem Höhepunkt des Kampfs um die Höhe des geplanten Logistikturms (statt 33 sollten es einige Meter weniger sein) gesagt: „Wir müssen das Konzept neu denken“.

Der Bau der neuen Sektkellerei in Müllendorf stand aber auch damals außer Streit, fraglich war nur der Standort für den Logistikbereich. Dass die Firmenzentrale in Wien bleibt, hat Schlumberger ohnehin von Anfang an klargestellt.

Sowohl bei Schlumberger als auch im Land rechnet man nun mit einem Baustart des Produktionswerks in Müllendorf „noch heuer“.

Millionen-Investition

Für den Unternehmensstandort Burgenland wäre das tatsächlich ein Grund, die Sektkorken knallen zu lassen, denn Investitionen von bis zu 70 Millionen Euro und bis zu 60 Mitarbeiter sind mitten in der Pandemie doppelt prickelnd.

Robert Alwin Schlumberger gründete das Unternehmen 1842. 1973 erwarb das Familienunternehmen Underberg die Schlumberger Wein- und Sektkellerei und brachte die Gesellschaft 1986 an die Börse. 2014 wurden die Mehrheitsanteile von der Schweizer Holdinggesellschaft Sastre SA erworben.

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