Puchers Präsente für Richter, Politiker & Co.

Puchers Präsente für Richter, Politiker & Co.
Die ominöse Geschenkliste hat Folgen für 110 beschenkte Personen. Die Korruptionsermittler wollen Auskunft über deren Bankgeschäfte. Anwälte reagieren empört.

Unzweifelhaft reich war die seit Sommer 2020 verflossene Commerzialbank Mattersburg AG nur an Absonderlichkeiten.

Ein Prunkstück in diesem Kuriositätenkabinett der am Ende mit 700 Millionen Euro überschuldeten Pleitebank sind die generösen Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke, die Bankgründer Martin Pucher über Jahre an Kunden, Mitarbeiter, Politiker und Freunde verteilen ließ. Kleine Barren aus Silber (100 bis 1.000 Gramm) oder Gold (20 bis 100 Gramm), teure Weine, Champagner und Blumensträuße.

Auch der bislang einzige Politiker-Rücktritt nach dem Bank-Crash war Folge eines Pucher-Präsents: SPÖ-Landesrat Christian Illedits trat ab, weil er 2018 zum 60. Geburtstag aus Puchers Händen ein Goldplättchen zum damaligen Wert von 3.376 Euro erhalten hatte.

Wie der KURIER berichtet hat, versucht die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) seit einiger Zeit, die Hintergründe dieser mitunter äußerst großzügigen Zuwendungen aufzuhellen.

Jüngst ist die Behörde einen Schritt weitergegangen und verlangt vom Masseverwalter der Commerzialbank „Auskunft über Bankkonten und Bankgeschäfte“ von rund 110 einstmals Beschenkten.

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