Burgenland: Baby wurde nach Herzstillstand das Leben gerettet

Burgenland: Baby wurde nach Herzstillstand das Leben gerettet
Rettungskette funktionierte perfekt: Der kleine Raphael überlebte und konnte sich schon bei seinen Rettern bedanken.

Am 15. Juni 2024 erlebten Marianne und Philipp Jagschitz aus Pöttsching den Albtraum aller Eltern: Ihr damals sieben Monate altes Baby stürzte aus seinem Bettchen und erlitt einen Atem- und Herzstillstand.

Die darauf folgenden Minuten wurden zum Wettlauf um das Leben des kleinen Raphael.

Sofort wählten die Jungeltern den Notruf 144 und erreichten die Landessicherheitszentrale Burgenland (LSZ). Philipp Jagschitz erinnert sich an die entscheidenden Momente: „Hätte uns die LSZ nicht so klare und genaue Anweisungen zu den Wiederbelebungsmaßnahmen gegeben und wären die Rettung und dann der Notarzthubschrauber nicht so schnell da gewesen, dann würde unser Sohn Raphael nicht mehr leben“.

Noch während Philipp Jagschitz mit LSZ-Mitarbeiterin Judith Pogatsch telefonierte, die den Notarzthubschrauber C18 aus Wiener Neustadt anforderte, verschlechterte sich Raphaels Zustand dramatisch: Der Bub hörte auf zu atmen, dann blieb sein Herz stehen. Unter Anleitung von Stefan Breithofer, einem weiteren Mitarbeiter der LSZ, begannen die Eltern mit Wiederbelebungsmaßnahmen

Burgenland: Baby wurde nach Herzstillstand das Leben gerettet

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil bedankte sich gemeinsam mit Raphael, seinen Eltern Philipp und Marianne Jagschitz sowie LSZ-Leitstellenleiter Mario Promintzer und LSZ-Leiter Markus Halwax bei Notärztin Angelika De Abreu Santos, Sanitäter Martin Strobl und ihren Kolleginnen und Kollegen vom Roten Kreuz Mattersburg und der ÖAMTC-Flugrettung sowie den LSZ-Mitarbeitern Judith Pogatsch und Stefan Breithofer. 

Kurz darauf traf ein Team vom Roten Kreuz Mattersburg bei der Familie in Pöttsching ein, dem es gelang, das Baby zu stabilisieren. Der Christophorus 18 flog Raphael dann in jenes Krankenhaus, das für solche Notfälle am besten ausgerüstet ist: Das Wiener SMZ Ost, in dem es eine Abteilung für pädiatrische Intensivmedizin gibt. Heute erfreut sich Raphael wieder bester Gesundheit. 

Thomas Wagner, leitender Flugretter des Christophorus 18, sagt über den Einsatz: „Kindernotfälle sind selten und stellen für unsere Crews eine besondere Herausforderung dar. Dank speziell auf Kinder abgestimmter Ausrüstung, intensiver Schulungen und regelmäßiger Trainings sowie der Erfahrung unserer Crews können solche kritischen Situationen professionell gemeistert werden.“ 

Alle Beteiligten sind sich einig: Bei diesem Notfall hat die Rettungskette perfekt funktioniert und dank der Zusammenarbeit zwischen Eltern und Einsatzkräften konnte Raphaels Leben gerettet werden. 

Besuch bei den Rettern

Vor kurzem besuchten Marianne und Philipp Jagschitz mit Baby Raphael die Landessicherheitszentrale in Eisenstadt, um sich persönlich zu bedanken. Dabei erklärte LSZ-Leiter Markus Halwax: "Eine wesentliche Aufgabe unserer Mitarbeitenden – gerade in Notfällen mit so kleinen Kindern – ist die Sicherstellung, dass Personen die für sie in der aktuellen Situation am besten geeignete Krankenhausbehandlung über die Bundesländergrenzen hinaus zu bekommen. Daher ist der ständige Kontakt mit den Rettungskräften auch während des Einsatzes besonders wichtig, damit die LSZ-Mitarbeitenden dem Krankenhaus alle wichtigen Informationen übermitteln können und jede Patientin und jeder Patient die Behandlung bekommt, die sie oder er braucht".

Beim Besuch der glücklichen jungen Familie in der LSZ war auch Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) dabei. Für ihn ist der Fall des kleinen Raphael auch ein Beleg dafür, dass sich die Investitionen der Landesregierung in das Rettungswesen bezahlt machen: „Wenn so kleine Kinder involviert sind, sind solche Rettungseinsätze für alle Beteiligten besonders belastend und dramatisch. Umso mehr freut es mich, dass dieser Einsatz so glimpflich ausgegangen ist und der kleine Raphael wieder wohlauf ist. Mein großer Dank und Respekt gilt hier allen beteiligten Einsatzkräften, die durch ihr Zusammenwirken – und auch durch die Unterstützung der Eltern – dem kleinen Buben das Leben gerettet haben. Es hat sich einmal mehr bestätigt, dass die Entscheidung richtig und wichtig war, den Notarzthubschrauber C18 bis zur Fertigstellung des Stützpunktes Nord in Frauenkirchen von Wiener Neustadt aus starten zu lassen, um eine optimale Abdeckung des Nordburgenlandes zu gewährleisten“, so Doskozil. 

Randnotiz: Erst im vergangenen Juli ist im Burgenland ein neues Rettungsgesetz in Kraft getreten. Seither sind landesweit fünf zusätzliche Notarztfahrzeuge im Einsatz und an 18 Standorten stehen 60 Einsatzteams für den Notfall bereit. Alle Details zum neuen Rettungsgesetz lesen Sie hier: "Rettungseuro" fast verdoppelt, Leistungen werden ausgebaut.

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