"Rettungseuro" fast verdoppelt, Leistungen werden ausgebaut

"Rettungseuro" fast verdoppelt, Leistungen werden ausgebaut
Land und Gemeinden zahlen 24,4 Euro pro Einwohner und Jahr, dafür gibt es u. a. zehn zusätzliche Einsatzteams und neue Einsatzstellen

Wenige Tage vor Inkrafttreten des neuen Rettungsgesetzes am 1. Juli präsentierten LH und Gesundheitsreferent Hans Peter Doskozil (SPÖ) sowie Vertreter der Kommunen und der anerkannten Rettungsorganisationen die Änderungen. 

Das Gesetz war im März mehrheitlich beschlossen worden, dagegen war nur die FPÖ.

Kurz zusammengefasst: Land und Gemeinden, die bei der Finanzierung des Rettungswesens "halbe-halbe" machen, haben ihren Beitrag fast verdoppelt, dafür soll es aber auch einen Ausbau der Leistungen geben.

Zur Finanzierung wurde der „Rettungseuro“ schon zu Anfang des Jahres von 13,5 auf 24,4 Euro pro Einwohner und Jahr angehoben. Das entspricht einer Steigerung um 89,9 Prozent.

Die über den Rettungsbeitrag gedeckten Kosten für Rettungsdienst und Krankentransport belaufen sich pro Jahr auf 14,4 Millionen Euro, Gemeinden und Land tragen davon je 7,2 Millionen Euro.

Der Stützpunkt in Rudersdorf wurde zu einem 24-Stunden-Betrieb ausgebaut, in Großpetersdorf und Zurndorf wurden zwei neue Einsatzstellen geschaffen und landesweit zehn zusätzliche Einsatzteams aufgestellt.

Insgesamt sind heuer im Land 60 Einsatzteams an 18 Standorten im Einsatz. Dazu kommen fünf Notarzteinsatzfahrzeuge. Die Rettungsdienst-Standorte werden künftig per Verordnung vom Land bestimmt.

„Wir wollen sicherstellen, dass wir in einer entsprechenden Zeit bei den Verunfallten sind“, begründete Doskozil die Neuerungen. 

Damit soll auch die steigende Zahl an Rettungseinsätzen bewältigt werden - 2023 waren es rund 115.000. 

Ebenfalls seit Anfang des Jahres gilt die Neuordnung des Notarztsystems, die für die Standorte Oberpullendorf, Oberwart und Güssing ein einheitliches Regime vorsieht: Werktags von 7.30 bis 19 Uhr  werden Notarztdienste vom jeweiligen Krankenhaus abgedeckt. Außerhalb dieser Zeiten übernehmen vom Roten Kreuz organisierte ärztliche Freelancer die Notarztdienste. 

Der Einsatz dieser freien Ärzte außerhalb des Spitalsbetriebs wird mit 150 Euro pro Stunde vergütet.

Unverändert bleibt die Organisation an den Standorten der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt und Frauenkirchen. Die Notarztdienste in Eisenstadt werden rund um die Uhr durch das Krankenhaus abgedeckt, in Frauenkirchen durch Freelancer.

Als anerkannte Rettungsorganisationen fürs gesamte Burgenland gelten das Rote Kreuz, der Samariterbund und der Christophorus Flugrettungsverein.

Kommentare