Neue Schätze im Schmuckkasterl

Neue Schätze im Schmuckkasterl
Bei der Restaurierung werden laufend historische Entdeckungen gemacht, wie etwa eine Wandmalerei mit einem in Europa extrem seltenen ägyptischen Blauton.

Auf der südburgenländischen Burg Schlaining, die derzeit renoviert wird, beginnen demnächst die Vorbereitungen und Aufbauarbeiten für die Jubiläumsausstellung „Wir sind 100. Burgenland schreibt Geschichte“.

Eine erste Phase der Sanierung wurde nun abschlossen. Die Ausstellungsräumlichkeiten, in denen am 14. August die Landesausstellung zum 100-Jahr-Jubiläum eröffnet wird, sind fertig, teilte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) mit.

Nach eineinhalb Jahren sei damit ein wesentlicher Teil der Modernisierungs- und Umbauarbeiten abgeschlossen. Noch würden die Ausstellungsräumlichkeiten leer stehen, bald werde dort aber die Jubiläumsausstellung ihre Form annehmen, so Doskozil.

Neue Pläne ab 2023

Sie soll das Fundament für das Haus der burgenländischen Zeitgeschichte bilden, das ab 2023 seine Pforten öffnen soll. Die Sanierungen werden in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt durchgeführt.

Unter anderem wurden ein historischer Fußboden, Fragmente der ursprünglichen Wandmalerei, ein historisches Stiegenhaus und die Fassaden der Innenhöfe freigelegt. Und diese Funde haben es zum Teil in sich. Die bedeutendste Wandmalerei wurde im Turmzimmer des dritten Obergeschoß gefunden. Bei diesem um das Jahr 1500 entstandenen Werk kam die Farbe Ägyptisch-Blau zum Einsatz, die in Europa nur bei wenigen Wandmalereien zu finden ist – etwa in Rom oder in einem Schweizer Kloster.

Oder das historische Stiegenhaus in Form einer Wendeltreppe, das zur Hälfte übrig geblieben ist und abgemauert wurde, während die zweite ergänzende Hälfte abgebrochen wurde. Dieser historische Teil konnte räumlich in das geplante neue Stiegenhaus mitberücksichtigt und einbezogen werden. Die Fassaden der Innenhöfe konnten frei gelegt und im Sinne des historischen Bildes saniert werden.

Neue Schätze im Schmuckkasterl

So erkennt man an der Südfassade die ursprüngliche Fensterstruktur, die auf die bauliche Veränderungsgeschichte der Burg hinweist. Die Burg Schlaining wurde bereits vor 750 Jahren erstmals urkundlich erwähnt.

Weitergearbeitet wird unterdessen in anderen Bereichen. Derzeit laufen noch Sanierungsarbeiten in den Außenanlagen, den Seminar- und Gastronomiebereichen, dem Granarium sowie im Weinkeller. Doskozil zeigte sich bei einer Besichtigung erfreut über den Fortschritt der Arbeiten. „Mit der Renovierung konnten wir diese historisch so bedeutsame Stätte als Kultur- und Veranstaltungsstandort enorm aufwerten und nachhaltig weiterentwickeln“, betonte er. Das gebe auch Impulse für Tourismus, Wirtschaft und Beschäftigung in der Region.

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