Melecs holt sich frisches Kapital für weiteres Wachstum

Melecs holt sich frisches Kapital für weiteres Wachstum
Investoren aus OÖ für den Elektronikkonzern mit 1.800 Mitarbeitern und Hauptsitz in Siegendorf

Seit der Loslösung von Siemens gibt es für das Elektronikunternehmen Melecs mit Hauptsitz in Siegendorf kein Halten mehr. 2009 wurde aus dem Siemens-Werk Simea durch ein Management-Buy-out des Trios Friedrich Pressl, Ernst Mayrhofer und Bernhard Pulferer die Melecs EWS GmbH. „Unser Umsatz lag damals unter 100 Millionen Euro“, erinnert sich Pulferer im KURIER-Gespräch. Seither hat sich der Umsatz der Gruppe auf 460 Millionen Euro fast verfünffacht – und Melecs setzt zum nächsten Wachstumsschritt an.

Helfen soll dabei frisches Kapital, das sich Melecs von der Invest AG und der Raiffeisen OÖ Invest geholt hat, über die Investitionshöhe wurde Stillschweigen vereinbart. Man habe national und international nach Investoren gesucht und habe dann in Oberösterreich den idealen Partner gefunden, so Pulferer.

Apropos international: Melecs liegt unter rund 2.000 Elektronikunternehmen in Europa auf Platz 10.

Mit dem frischen Kapital könnte es in der dünnen Luft ganz oben noch höher gehen. Erklärtes Ziel von Melecs ist jedenfalls die Ausweitung der Marktanteile in den drei wesentlichen Produktionsbereichen: Haushaltsgeräte, Automotive Systeme und in der Industrieelektronik.

Europäische Spitze

2009 wurden am Standort Siegendorf von 250 Mitarbeitern vor allem Steuerelemente für Haushaltsgeräte (Kühlschränke, Waschmaschinen) erzeugt, es wurde mehr gefertigt als entwickelt. Heute sind in Siegendorf 500 Mitarbeiter beschäftigt, österreichweit (mit Wien und Lenzing) 650 und weltweit sind es gut 1.800. Neben den Produktionswerken in Györ, Wuxi (China) und Querétaro in Mexiko ist Melecs auch im US-Bundesstaat Michigan vertreten.

Siegendorf werde aber weiterhin „eine sehr große Rolle“ im Konzern spielen, versichert Pulferer. Das Hauptquartier neben der ehemaligen Siegendorfer Zuckerfabrik ist auch die Know-how-Zentrale des Konzerns. So gering die Distanz zwischen der vor Jahrzehnten stillgelegten Zuckerfabrik und Melecs, so groß ist der Abstand zwischen der verlängerten burgenländischen Werkbank einst und der technologischen Exzellenz jetzt. Gibt es genug exzellente Mitarbeiter? Pulferer: „Es ist schwer, sie zu finden“. Gesucht wird im Nordburgenland, in Nachbarbundesländern und in Ungarn.

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