Letzter Abschnitt der S7-Baustelle in Angriff genommen

Letzter Abschnitt der S7-Baustelle in Angriff genommen
Finales Baulos auf burgenländischer Seite hat begonnen. In Heiligenkreuz entstehen dabei 17 Brücken.

Mit diesem Monat sind die Arbeiten an der Schnellstraße 7 (S7) in den Endspurt gegangen. Das Mammut-Projekt mit einem Budget von rund 800 Millionen Euro – anfangs waren rund 750 Millionen budgetiert – wird von der ungarischen Grenze bis an die A2 führen.

Eigentlich sollte das Projekt bereits 2010 gestartet werden. Ein Formalfehler bei der Umweltverträglichkeitsprüfung verhinderte den Beginn, später gab es noch Bürgerproteste und Einsprüche gegen die Errichtung.

Im Dezember 2017 wurde im Burgenland mit dem Straßenbau begonnen. Dramatische Probleme habe es seit dem Baustart laut Asfinag nicht mehr gegeben: „Wir haben eine gewisse Schwankung im Budget einkalkuliert“, sagt Pressesprecher Walter Mocnik.

Im Burgenland

Das letzte Baulos in Heiligenkreuz hat eine Länge von knapp sechs Kilometer und wird an die ungarische M80 angeschlossen. Neben einer Wildquerung und sieben Gewässerschutzanlagen sind auch insgesamt 17 Brücken geplant. „Wobei eine Brücke vieles sein kann. Damit ist alles, was über die Straße führt. Beispielsweise ein landwirtschaftlicher Weg oder auch ein Fluss“, erklärt Asfinag-Pressesprecher Walter Mocnik.

Im ersten Tunnel des Burgenlandes in Rudersdorf wird gerade die Elektronik installiert. Vor der Inbetriebnahme steht noch ein Stresstest an. In diesem Bereich wird auch ein Verkehrskontrollpunkt errichtet.

Auf dem Baustellenschild steht mittlerweile mit dem Frühjahr 2015 auch das neue Datum für die Fertigstellung der S7. Die Freigabe war ursprünglich Ende 2024 geplant, die Arbeiten haben sich jedoch um einige Monate verzögert.

Schmetterling

Der burgenländische Ost-Teil der Schnellstraße wird übrigens auch deshalb später fertig als der steirische West-Teil, weil der Wiesenknopf-Ameisenbläuling – eine geschützte Schmetterlingsart – auf Wiesen entlang der Straße nachgewiesen wurde.

Aus diesem Grund mussten von der Asfinag Naturausgleichflächen im Ausmaß von insgesamt 18 Hektar geschaffen werden.

Enteignungen

Im Jahr 2020 kam es in der Gemeinde Heiligenkreuz (Bezirk Jennersdorf) im Zuge der Errichtung zu mehreren Enteignungen von Privatbesitzern, die ihren Grund nicht verkaufen wollten. Grundlage dafür ist das Bundesstraßengesetz, das eine Enteignung für „die Herstellung, Erhaltung und Umgestaltungen von Bundesstraßen“ erlaubt.

Steiermark

"Die letzten Jahre waren besonders herausfordernd, aber es gab keine wirklich dramatischen Probleme"

von Walter Mocnik, Pressesprecher Asfinag

Ein Jahr früher fertig wird der rund 15 Kilometer lange West-Abschnitt vom steirischen Riegersdorf bis nach Rudersorf. „Die Arbeiten laufen auf Hochtouren und werden irgendwann im Dezember beendet sein“, so Mocnik. Man liege damit absolut im Zeitplan.

Vom steirischen Riegersdorf an der Autobahn A2 über Fürstenfeld bis hin zur Staatsgrenze Ungarns bei Heiligenkreuz im Lafnitztal erstreckt sich die 28,4 Kilometer lange Schnellstraße 7. Dafür sind rund 800 Millionen Euro eingeplant. So hoch sollen die Gesamtkosten bis zur Fertigstellung sein, die gestiegenen Energiekosten sind in diesem Betrag bereits enthalten

Nach dem Grenzübergang mündet die S7 in die ungarische M80. Diese sollte ursprünglich ein Teil der vierspurigen Autobahn M8 werden, wurde jedoch 2021 nur zweispurig als M80 fertiggestellt. Als Folge davon wird die Nutzung, zumindest bis nach Körmend, mautfrei bleiben.

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