Schmetterling bremst Fürstenfelder Schnellstraße S7 aus

Schmetterling bremst Fürstenfelder Schnellstraße S7 aus
Bauarbeiten am Abschnitt Ost der S7 verzögern sich. Vorher müssen Ausgleichsflächen für geschützten Schmetterling geschaffen werden.

Die Bauarbeiten für die Fürstenfelder Schnellstraße laufen bereits. Die 28,4 Kilometer Straße führen von der A2 bei Fürstenfeld bis zur Staatsgrenze bei Heiligenkreuz im Burgenland. Die Asfinag investiert rund 760 Millionen Euro in das Projekt, das seit Jahrzehnten geplant wurde. Der Baustart wurde durch Einsprüche von Straßengegnern immer wieder verzögert.

Der Abschnitt West von Fürstenfeld bis Rudersdorf ist im Bau, für den Abschnitt Ost fand vor Kurzem der Spatenstich statt. Eigentlich hätte die gesamte Strecke 2023 fertig sein sollen, doch beim Abschnitt Ost verzögern sich die Bauarbeiten um ein Jahr.

Wiesenknopf Ameisenbläuling verzögert Projekt

Grund dafür ist ein Schmetterling, der entlang der Trasse seinen Lebensraum hat. „Der Wiesenknopf Ameisenbläuling kommt hier vor“, erklärt Asfinag-Geschäftsführer Alexander Walcher. Der geschützte Schmetterling wird zwar nicht umgesiedelt, es müssen aber ökologische Ausgleichsflächen angelegt werden.

Im Burgenland fand die Asfinag keine passenden Flächen, die verkauft wurden. Aber in der Steiermark bei Großwilfersdorf konnten 18 Hektar erworben werden. Auch hier ist der Schmetterling heimisch und das Areal wird für den Wiesenknopf Ameisenbläuling so angelegt, dass er beste Lebensbedingungen vorfindet. Erst wenn die Flächen fertig sind, kann im Burgenland weiter gebaut werden.

Neben den Ausgleichsflächen für den Wiesenknopf Ameisenbläuling, werden auch 14 Amphibienlaichgewässer und 24 Hektar Brachland angelegt. Außerdem sollen 50.000 neue Bäume auf mehr als 100 Hektar gepflanzt werden. Dazu kommen noch 200 Fledermausnistkästen und zehn Schwarzstorchhorste. Auch zwei Wildquerungen mit 35 und 80 Meter Länge sind geplant.

Absage für Verlängerung der A3

Während die S7-Arbeiten also merklich verzögert werden, hat ein zweites Autobahnprojekt im Burgenland derzeit gar keine Chance auf Realisierung: eine mögliche Verlängerung der A3 bis an die ungarische Grenze, wo ein Zusammenschluss mit der gerade entstehenden Autobahn M85 aus Ungarn möglich wäre.

Doch die Gemeinden entlang der Trasse sind dagegen. Und das Land Burgenland hat sich bereits klar hinter die Kommunen gestellt. Ohne deren Zustimmung werde man sich ebenfalls gegen die Erweiterung aussprechen, stellte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) klar. Vom Verkehrsministerium fordert man die Streichung der A3-Verlängerung aus dem Bundesstraßengesetz.

Denn im Jahr 2002 hatten SPÖ, ÖVP und FPÖ im Landtag noch den Ausbau der A3 beschlossen, seither ist er im Gesetz verankert. Die Autobahn verläuft vom Knoten Guntramsdorf bis zum Knoten Eisenstadt, wo sie derzeit endet. Die letzten zehn Kilometer bis Ungarn fährt man weiter auf der Bundesstraße 16.

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