Letzte Versteigerung: Puchers Imperium verstreut in aller Welt

Letzte Versteigerung: Puchers Imperium verstreut in aller Welt
Knapp 17.000 Exponate rund um die insolvente Commerzialbank wechselten den Besitzer.

In der Commerzialbank-Filiale in Mattersburg herrscht am Dienstagnachmittag Hochbetrieb. Möbelstücke, Andenken und andere Einrichtungsgegenstände werden aus dem einstigen Geldinstitut getragen.

Einige hundert Meter weiter, beim Vereinshaus des insolventen SV Mattersburg, zeigt sich ein ähnliches Bild: Aus dem Haus des früheren Bundesligisten werden die letzten beweglichen Gegenstände abtransportiert.

"Großprojekt beendet"

In der Causa Commerzialbank ist am Dienstag ein weiteres Stückchen Geschichte zu Ende gegangen. Die letzten Gegenstände der Versteigerungen wurden von ihren neuen Besitzern abgeholt. „Für uns ist damit ein Großprojekt beendet“, sagt Jürgen Blematl, Geschäftsführer der Auktionsplattform aurena.at zum KURIER.

33 Auktionen mit Bezug zur Commerzialbank hatte es seit vergangenen November gegeben, resümiert Blematl.13 davon waren in Zusammenhang mit den neun Bankfilialen (neben der Zentrale in Mattersburg waren das auch Schattendorf, Forchtenstein, Hirm, Draßburg, Loipersbach, Krensdorf, Baumgarten und Zemendorf). 20 Auktionen drehten sich um den SVM.

12.802 Posten beim SVM

Exakt 12.802 Posten des Sportvereins sind dabei unter den Hammer gekommen. Die feilgebotenen Exponate haben dabei durchaus internationales Interesse erweckt: Etwa ein Drittel der Bieter kamen aus verschiedenen europäischen Staaten.

Die Nachfrage, sei sie aus nostalgischem oder auch pragmatischem Interesse erfolgt, war durchaus beachtlich: Für das Inventar des Pappelstadions wurden insgesamt 94.758 Gebote und 2.775 Bieter registriert.

Die teuersten Stücke

„Das teuerste Stück waren eine Videowall, die für 46.700 Euro einen neuen Besitzer fand, sowie das VIP-Zelt, das rund 41.000 Euro erzielte“, schildert Blematl.

Weit über dem Wert sei etwa das Trikot mit der Aufschrift „Danke Hans Niessl“ versteigert worden: Es erzielte 339 Euro. Gefragt waren neben Bettwäsche, Aschenbecher und Fußbällen unter anderem auch Spirituosen.

Auch das Inventar der neun Commerzialbank-Filialen ging weg wie die sprichwörtlich warmen Semmeln. 3.881 Posten aus den Banken wurden versteigert, 1.500 Personen haben mitgeboten. „Das Projekt war sehr erfolgreich, es ist alles weg.“

"Kein Tresor mit Geld"

Eines der Highlights sei der Bürosessel in der Zentrale in Mattersburg gewesen, von dem aus einst Martin Pucher agierte: Er brachte 496 Euro. Auch eine Münz- und eine Geldzählmaschine wurden versteigert.

Die letzte Hoffnung, dass die Insolvenz nur ein böser Traum gewesen sein könnte, ist allerdings zunichte: „Wir haben in keinem der Tresore Geld gefunden“, sagt Blematl mit einem Augenzwinkern.

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