Dass ÖKI für anspruchsvolle Fälle prädestiniert ist, weiß man bundesweit spätestens seit der Bundespräsidentschaftswahl 2016.
Damals waren die Wahlkarten einer oberösterreichischen Firma mehr oder weniger auseinandergefallen. Das burgenländische Unternehmen sprang beherzt ein, druckte 1,6 Millionen Wahlkarten und rettete den Urnengang, der mit einem Sieg von Alexander Van der Bellen endete.
Unterlegener Kandidat damals: Norbert Hofer (FPÖ), der nun Landeshauptmann im Burgenland werden möchte.
Gegründet wurde ÖKI im Jahr 1857, heute sind im Hirmer Werk 74 Mitarbeiter beschäftigt. Österreichs letzter Kuvertproduzent, er gehört zum Portfolio der Unternehmerfamilie Hromatka, produziert jährlich zwischen 650 und 750 Millionen Kuverts.
25 bis 30 Prozent gehen in den Export. Zuletzt kamen die Wahlkarten für Nationalrats- und EU-Wahl aus Hirm.
Die Kunst des Faltens
Ebenfalls im Bezirk Mattersburg, aber ein paar Kilometer weiter im Bezirksvorort selbst, werden die Stimmzettel für die rund 250.000 Wahlberechtigten produziert. Nächtlicher Andruck in der Druckerei Wograndl ist knapp vor Weihnachten. Das seit 1956 bestehende Unternehmen ist bis heute ein Familienbetrieb geblieben.
„Kompliziert ist nicht das Drucken, sondern das Falten“, erläutert Bernhard Ozlsberger, Chef der Gemeindeabteilung im Landhaus. Der Falz darf nicht durch einen Kandidatennamen verlaufen und ihn möglicherweise unleserlich machen, zudem muss der Stimmzettel so gefaltet werden, dass er exakt ins Kuvert passt.
Ozlsberger: „Das bei gleichbleibender Qualität über Tausende Stimmzettel“.
Dass aufgrund des Wahltermins am 19. Jänner über die Feiertage gedruckt werden muss, habe die Kosten für das Land nicht erhöht, so der Spitzenbeamte. Seit der letzten Landtagswahl 2020 seien aber natürlich die Papierpreise gestiegen.
Aus dem Landesvoranschlag für 2025 lässt sich entnehmen, dass für Kuverts und Stimmzettel in Summe 281.000 Euro (Druckwerke und Transfers an Gemeinden) veranschlagt wurden.
Kommentare