Kultur: Die drei Kleinen drehen groß auf

Kultur: Die drei Kleinen drehen groß auf
Abseits von Mörbisch, St. Margarethen & Co. gibt es im Burgenland schon jeher eine reiche alternative Kulturszene. Deren neue Programme und Shows versprechen ein breit gefächertes Angebot.

Abhängig vom Landesteil, in dem sie aufgewachsen sind, erinnern sich die heute 40-Jährigen (und drüber, aber nicht viel drunter) an die Kulturinstitutionen ihrer Jugend zurück. Einige, wie das Bergwerk in Neusiedl am See, gibt es schon längst nicht mehr.

Andere, wie die Kuga in Großwarasdorf, feiern ihren 40. Geburtstag. Und dann wären da noch mit der Cselley Mühle in Oslip und dem Offenen Haus Oberwart (OHO) zwei weitere alternative Kulturhäuser, die sich über die Jahre hinweg immer wieder neu erfunden haben.

Neue Technik im OHO

Besonders deutlich wurde das bei der Präsentation des OHO-Programms der kommenden Wochen. Dort werden nämlich im kommenden Jahr Themen wie Blockchain und NFT (Non-Fungible Token) auf die Theaterbühne gebracht. Alle drei geplanten Eigenproduktionen werden sich mit neuen Technologien befassen – neben „Blockchain my Heart – Eine verkettete Kunstaktion mit ungewissem Ausgang“ wird auch ein Stück zu künstlicher Intelligenz aufgeführt, erläuterte OHO-Obfrau Eveline Rabold am Dienstag. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) kündigte außerdem ein neues Kulturpaket an. Tribut zollen. 

Kultur: Die drei Kleinen drehen groß auf

70 Künstlerinnen und Künstler, die großteils aus dem Burgenland stammen, werden an den drei Eigenproduktionen mitwirken. Zusätzlich wird das Opernprojekt „Vanessa geht zu den Walen“ von Ferry Janoska und Peter Wagner zur Uraufführung kommen. Im Herbst steht dann die Literatur im Vordergrund: Für Lesungen werden unter anderem Kabarettist Andreas Vitásek und Ex-Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) nach Oberwart kommen.

Doskozil stellte bei der Programmpräsentation angesichts von Corona und Energiepreisen ein neues Kulturpaket in Aussicht. Dieses werde mit Jahresbeginn in Kraft treten und demnächst präsentiert. Darin einfließen sollen auch bisherige Maßnahmen wie Kulturgutscheine und Arbeitsstipendien. „Wir werden kulturelle Einrichtungen, die von den hohen Energiepreisen besonders betroffen sind, sicher nicht im Stich lassen“, betonte Doskozil.

Die Kuga feiert: 40 Jahre und kein bisschen leise

1982 wurde in Großwarasdorf/ Veliki Borištof, einem Dorf der Burgenland-Kroaten, der Grundstein für die Kultureinrichtung Kuga (Kulturna zadruga) gelegt. Anstoß für die Vereinsgründung waren vor allem das mangelhafte Kulturangebot und die hohe Abwanderung aus der Region. 

Auch heute liegen dem Verein die Förderung der Mehrsprachigkeit und die Organisation von Kulturveranstaltungen am Herzen. Die Kuga hat sich längst über die Landesgrenzen hinaus einen Namen als Volksgruppen-, Bildungs- und Kulturzentrum gemacht. Das 40-jährige Bestehen  wird derzeit u.a. mit einer Jubiläumsausstellung gefeiert: 40 Künstlerinnen und Künstler zeigen bis 4. Dezember ihre Werke. 

Am Freitag (ab 20 Uhr) ist der Theaterverein „Dugava“ aus Güttenbach mit „Nos nož i šprica“ - das ist die burgenlandkroatische Übersetzung der Komödie „It runs in the family“ von Ray Cooney - zu Gast.

Die „Mü“ wärmt sich wieder auf

Anfang Juli, so war es ursprünglich geplant,  hätte die Cselley Mühle neu durchstarten sollen – mit einem neuen Eigentümer und künstlerischem Leiter. Doch die Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben den Zeitplan verzögert.

Das Warten hat sich gelohnt, ab Oktober wärmt sich die Cselley Mühle auf, für 2023 ist die große Eröffnung geplant. Bis dahin sei  „ein  weitgefächertes Kultur- & Veranstaltungsprogramm“ zu erwarten.

Etwa mit Carla Pires am 8. Oktober, am 15. Oktober gibt’s ein Salut to Jimi Hendrix: Die  Legende hätte am  27. November den 80. Geburtstag gefeiert. Der Gitarre-Virtuose der Gegenwart, Harri Stojka,  wird dem Musiker  in der „Mü“ – mit Sigi Meier an den Drums und Bassist Peter Strutzenberger  –

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