Kriminalstatistik: Schlepperei bleibt großes Problem im Burgenland

Landespolizeidirektor-Stellvertreter Gaisch kehrt ins Amt zurück
16.531 Anzeigen gab es im Vorjahr, davon 7.103 gegen Schlepper. Die Aufklärungsquote sank von 52,6 auf 35 Prozent.

Die Schlepperkriminalität hat die burgenländische Polizei im Vorjahr vor zahlreiche Herausforderungen gestellt. Das schlägt sich auch in der Kriminalstatistik nieder: Von insgesamt 16.531 Anzeigen richteten sich 7.103 gegen Schlepper. Bei den Delikten abseits der illegalen Migration bewegt sich das Burgenland, dem Bundestrend folgend, auf Vor-Corona-Niveau. 9.428 Anzeigen sind 127 mehr als 2019, erläuterte Landespolizeidirektor-Stellvertreter Werner Fasching am Dienstag.

2021 hatte es coronabedingt deutlich weniger Anzeigen gegeben, nämlich 7.606. "Die Zahlen im Burgenland sehen auf den ersten Blick nicht wirklich gut aus. Das liegt an der Migration", betonte Fasching. Im Vergleich zu 2021 haben sich die Schleppereidelikte im Burgenland mehr als vervierfacht. Das wirkt sich auch auf die Aufklärungsquote aus. Diese lag inklusive Schlepperei 2022 bei 35 Prozent - 2021 waren es noch 52,6 Prozent.

Grund dafür ist laut Fasching, dass die Polizei bei Schleppern oft Anzeige gegen unbekannte Täter erstatten muss, etwa wenn diese in Ungarn Halt machen, gar nicht nach Österreich einreisen, die aufgegriffenen Flüchtlinge im Burgenland aber angeben, dass Schlepper beteiligt waren. Rechnet man diese Delikte weg, liegt die Aufklärungsquote bei 58,77 Prozent. "Das Burgenland zählt nach wie vor zu den sichersten Bundesländern Österreichs", betonte Fasching.

Internetkriminalität boomt

Das zweite große Thema der burgenländischen Polizei ist die Internetkriminalität. 2022 wurden 1.305 derartige Delikte angezeigt, ein Anstieg um 402 im Vergleich zu 2021. Die Bandbreite reiche dabei von Bestell- und Warenbetrug über Love Scam und Betrug mit Kryptowährungen bis hin zu den bekannten Maschen mit falschen Polizisten oder Nachrichten von Tochter oder Sohn, die vermeintlich ihr Handy verloren haben und Geld benötigen, sagte Gerhard Braunschmidt, Leiter des Landeskriminalamts, der die Burgenländer dazu aufforderte, in solchen Fällen misstrauisch zu sein.

Eine Steigerung gab es auch bei Gewaltdelikten (1.344 Anzeigen) und bei Fahrraddiebstählen (323). Zurückgegangen sind Eigentumsdelikte (2.555) und Einbrüche, wobei es bei insgesamt 99 Fällen bei etwa einem Drittel beim Versuch geblieben ist, so Braunschmidt.

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