Jüngere Bürgermeister sollen auf die Überholspur
Am 2. Oktober finden Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in allen 171 Gemeinden des Landes statt. Neben einer Erhöhung des Frauenanteils an den kommunalen Schalthebeln haben sich alle Parteien auch zum Ziel gesetzt, den politischen Nachwuchs zu fördern.
In beiden Bereichen hat das Burgenland Nachholbedarf.
Laut Österreichs Gemeindebund ist das Burgenland beim Frauenanteil an der Gemeindespitze bundesweit Schlusslicht (Wien ausgenommen). Die 12 derzeit amtierenden Ortschefinnen (8 SPÖ, vier ÖVP) entsprechen sieben Prozent aller Gemeindechefs im Burgenland, österreichweit liegt der Frauenanteil bei 9,7 Prozent; das frauenfreundlichste Bundesland ist so gesehen NÖ mit 13,1 Prozent Bürgermeisterinnen.
Ähnlich ist die Ausgangslage bei der Nachwuchspflege. Die meisten jungen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister gibt es in Oberösterreich. Dort sind 53 der 438 Ortschefs
(12 Prozent) 40 Jahre oder jünger. In absoluten Zahlen dahinter liegt Tirol, der Prozentsatz der jungen Amtsinhaber ist mit 14 Prozent (39 von 277) aber höher als in Oberösterreich. Im Burgenland werden mit 15 von 171 rund 9 Prozent der Gemeinden von jüngeren Semestern geführt.
191 der insgesamt 2.093 Bürgermeister in Österreich sind 40 Jahre alt oder jünger. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl jüngerer Ortschefs um fast ein Drittel gestiegen.
Aushängeschild
Mit Fabio Halb (SPÖ) aus Mühlgraben kommt der aktuell jüngste Bürgermeister Österreichs aus dem Burgenland. Er wurde 2017 mit 20 Jahren erstmals gewählt. Nur vier Jahre älter sind die ÖVP-Bürgermeister Thomas Behm aus Moschendorf und Daniel Ziniel aus Badersdorf.
„Die Verjüngung der Kommunalpolitik ist ein Schlüssel für die Zukunft und auch eines der Feinziele des Gemeindevertreterverbandes“, verspricht GVV-Präsident Erich Trummer vor der Wahl.
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