Judokampfrichter bei Paralympics in Tokio

Judokampfrichter bei Paralympics in Tokio
Roland Poiger aus Oberwart ist für die Paralympics in Tokio als Kampfrichter nominiert

Judo begleitet Roland Poiger schon von Kindesbeinen an. Seit 1983 steht er auf der Matte, 1996 absolvierte er die Landeskampfrichterprüfung. 2010 folgte die internationale Kampfrichterprüfung und 2017 hatte Poiger seinen ersten WM-Einsatz in Chile. Der Oberwarter Amtsleiter ist auch Präsident des Judoverbandes Burgenland.

Über die Jahre hat er sich an die Weltspitze bei den Judo-Kampfrichtern hochgearbeitet. Zuletzt war er bei der Europameisterschaft in Lissabon im Einsatz. Sein nächstes Ziel sind die Paralympics in Japan. Er ist der erste Burgenländer, der bei dem Weltevent richten darf, erst zwei Österreicher vor ihm hatten diese Möglichkeit.

„Am 24. August geht es los, es ist schon eine große Ehre als Kampfrichter dabei zu sein“, sagt Poiger. Weltweit gebe es rund 5.000 Judokampfrichter, 16 von ihnen fahren zu den Olympischen Spielen in Tokio und zwölf zu den Paralympics. Hier werden Sehgeschädigte und teilweise taube Sportler um Medaillen kämpfen. „Ich bin auch einer der ersten Ersatz-Judokampfrichter für die Olympischen Spiele“, sagt Poiger. Eine Einberufung könnte noch kurz vor dem Event kommen, falls jemand ausfällt.

Judo ist eine der Sportarten mit den meisten teilnehmenden Nationen. „In London und Rio gab es die drittmeisten Nationen beim Judo, hinter Leichtathletik und Schwimmen“, sagt Poiger. Vor allem im Ursprungsland des Judo dabei zu sein, sei etwas besonderes. „Die Kämpfe werden im Budokan ausgetragen, hier gewann 1964 bei den letzten Olympischen Spielen in Japan erstmals ein Nichtjapaner die Goldmedaille“, sagt Poiger.

Judokampfrichter bei Paralympics in Tokio

Der Oberwarter war schon vier Mal in Japan, „das Mutterland des Judo muss jeder gesehen haben“. Viel zu sehen wird er bei den Paralympics nicht bekommen, denn die Vorschriften aufgrund von Covid-19 sind streng. „Alle werden getestet, es geht ins Hotel, zum Training und zum Wettkampf und wieder retour“, sagt Poiger. Sofort nach dem Wettbewerb müssen die Sportler wieder ausreisen.

Trotzdem geht mit der Möglichkeit, bei den Paralympics Kampfrichter zu sein, ein Kindheitswunsch für Poiger in Erfüllung. Die nächsten Olympischen Spiele sollen 2024 in Paris stattfinden. Die nächste Chance für den Oberwarter Kampfrichter.

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