Jagdverband entmachtet: „Weil wir aufgemuckt haben“

Die perfekte Jagdausrüstung kostet schnell ein paar Tausend Euro
Nach Unterschriftenaktion gegen Jagdgesetz-Novelle übernimmt das Land Aufgaben des Verbands, dort hofft man auf Gespräche.

Zwischen der Landesregierung und dem Jagdverband wird scharf geschossen. Wie der KURIER berichtete, will das Land die Agenden des Verbands komplett übernehmen und die Zwangsmitgliedschaft aufheben – was das Aus für den Verband bedeuten könnte. Grund für die Abänderung der Novellierung war eine Unterschriftensammlung des Jagdverbands; der zuständige Landesrat Leonhard Schneemann sprach von einer Aktion hinter dem Rücken des Landes.

Am Dienstag nahm Landesjägermeister Roman Leitner zu den Vorwürfen Stellung. „Es ist die sechste Novellierung des Jagdgesetzes seit 2017, und wir hatten ein Gespräch mit dem Landeshauptmann und dem zuständigen Landesrat Leonhard Schneemann. Es wurde uns ein fertiger Gesetzestext vorgelegt, und wir versuchten, ihn zu entschärfen. Einen Konsens am Verhandlungstisch gab es nicht“, sagt Leitner.

Vollversammlung

Er hätte als Vorstand keine Entscheidung treffen dürfen, bei einer Vollversammlung des Verbands sei schließlich beschlossen worden, „alles zu unternehmen, um die Novellierung zu verändern und die Jagdabgabe nicht in dem Ausmaß zu erhöhen“, sagt der Landesjägermeister. Auch Schneemann sei bei der Veranstaltung anwesend gewesen; „nichts geschah hinter seinem Rücken“, wie Leitner betont.

Das Ziel der Unterschriftensammlung habe man erreicht: „Es ist ein fulminanter Erfolg, wir haben 7.449 Unterstützungserklärungen bekommen“, sagt Leitner. Das Land will nun die Abgabe gestaffelt bis 2050 von zwei auf zehn Prozent erhöhen. In der nächsten Jagdperiode wird die Abgabe um 0,5 Prozentpunkte angehoben.

Jagdverband entmachtet: „Weil wir aufgemuckt haben“

„Es ist die sechste Novellierung des Jagdgesetzes seit 2017, und wir hatten ein Gespräch mit dem Landeshauptmann und dem zuständigen Landesrat Leonhard Schneemann. Es wurde uns ein fertiger Gesetzestext vorgelegt, und wir versuchten, ihn zu entschärfen. Einen Konsens am Verhandlungstisch gab es nicht“, sagt Leitner.

„Wie wir gestern erfahren haben, darf es aus Sicht des Landes nicht sein, dass es eine starke Interessensvertretung gibt, die sich dem politischen Willen widersetzt“, sagt Leitner. Denn eigentlich sei im ersten Entwurf für die Novelle der Fortbestand des Jagdverbands gesichert gewesen. Wie Schneemann am Montag bekannt gab, soll aber nun die Zwangsmitgliedschaft aufgehoben werden. „Hier wird uns die wirtschaftliche Grundlage entzogen. Wir werden abgeschafft, weil wir aufgemuckt haben“, sagt Leitner. Alle Tätigkeiten des Verbandes gehen an das Land, das eigene Bezirksjägermeister und auch einen behördlichen Landesjägermeister einsetzen will.

„Wir haben rund 100 ehrenamtliche Funktionäre, die rund um die Uhr für die Jäger erreichbar sind und gratis arbeiten“, sagt Leitner. Er hofft, dass es noch ein Gespräch mit dem Land gibt, und der „Justament Standpunkt überdacht wird. Die Letztentscheidung trifft der Landeshauptmann“. 

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