Im burgenländischen Flachland geht‘s bald rasant bergab
Richtige Berge sucht man im östlichsten Bundesland ja vergeblich. Das ändern auch die 882 Meter Seehöhe des Geschriebensteins nicht. Dennoch entsteht an den Hängen der höchsten Erhebung des Landes derzeit ein einzigartiges Projekt: die Burgenland Trails mit einer Streckenlänge von 40 Kilometern.
Die zur Verfügung stehenden Routen sollen sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene einige Herausforderungen bieten, aber allesamt bewältigbar sein, sagt Martin Ochsenhofer vom Südburgenland Tourismus. „Die Topografie am Geschriebenstein ist einzigartig, so etwas gibt es in Österreich kein zweites Mal.“ Allein schon deshalb, weil das Angebot aufgrund der günstigen klimatischen Bedingungen so gut wie ganzjährig konsumiert werden kann.
Profis bauen, alle fahren
Tatsächlich geht es von der Aussichtswarte am Gipfel auf der längsten Strecke rund zwölf Kilometer lang ins Tal. Die verschiedenen Routen wurden minimalinvasiv, also ohne große Eingriffe in die Natur, gestaltet. So wurde etwa für die Bauarbeiten maximal 30 Zentimeter Boden abgegraben oder aufgebaut.
Für die Ausführung wurden sogar Trailbau-Profis aus dem Ausland ins Burgenland geholt. Seit Wochen wird eifrig gebaut, die Mountainbike-Experten des Fachmagazin „Lines“ haben die Routen bereits getestet. Ihr Fazit: „Die Trailbauprofis von Mountain Bike Movement nutzten die vorhandenen Gegebenheiten perfekt und so schlängeln sich flowige Singletrails die kleinen Canyons hinab.“
Auch wenn man „zwölf Meter Gaps“ (also weite Sprünge; Anm.) vergeblich suche, seien die Burgenland Trails auch für Profis interessant.
Vom Gipfel nach Rechnitz oder Lockenhaus
Ausgerichtet ist das Streckennetz auf einer Nord-Süd-Achse zwischen Lockenhaus und Rechnitz, beide Orte können vom Startpunkt aus angefahren werden. Nach dem Start gabeln sich die Trails und führen in mehreren Varianten und unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden parallel ins Tal. Die Streckenlänge bewegt sich dabei zwischen sechs und zwölf Kilometer. Hinauf auf den „Gipfel“ geht es über Forststraßen.
Die befinden sich mehrheitlich im Besitz der Esterhazy Betriebe, die für die Benützung vom Betreiber, dem Südburgenland Tourismus, auch entschädigt werden. Die Zusammenarbeit mit Forstverwaltung und Förstern ist laut Ochenshofer „großartig“. Das sei nicht überall in Österreich der Fall.
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