Ideen für ein gepflegtes „Äußeres“

Ideen für ein gepflegtes „Äußeres“
Von „Plogging“ bis zum E-Bike-Einsatz: Die Flurreinigung geht coronabedingt neue Wege.

Das ist (k)ein Dreck: Zwischen 250 und 270 Tonnen Müll klauben freiwillige Helfer jedes Jahr bei der Flurreinigung von Burgenlands Wiesen, Wegen und Straßen zusammen. Auch Corona hat das Littering – wie das achtlose Wegwerfen von Abfällen im öffentlichen Raum genannt wird – nicht stoppen können. Im Gegenteil, wie so manche Sportler und Naturliebhaber meinen.

Auch wenn das alljährliche, gemeinschaftliche Flurreinigen in den Kommunen aufgrund der Pandemie abgesagt ist, lassen sich Umweltschützer und Gemeinden immer wieder Neues einfallen, um die Spuren des Littering zu beseitigen.

Hochsaison für "Plogger"

Ein neuer Trend, der von Schweden kommt und nun auch in Pannonien von sich reden macht, ist das „Plogging“. Dabei wird während des Joggens oder Gehens herumliegender Müll aufgesammelt und fachgerecht entsorgt. Initiiert und organisiert wird die Aktion in etlichen Gemeinden von der Initiative „Gesundes Dorf“.

Ideen für ein gepflegtes „Äußeres“

Landesvize Astrid Eisenkopf (li.) unterstützt laufend Mitglieder des „Gesunden Dorfes“  beim Müllsammeln

Gefragt: Foto beim Müllsammeln

Wer von sich beim Müllsammeln ein Foto macht oder ein Video dreht, kann zudem an einem Gewinnspiel teilnehmen.

„Sporteln und gleichzeitig unserer Umwelt etwas Gutes tun – die Plogging-Challenge verbindet ein abwechslungsreiches Work-out und hilft uns dabei, unser Burgenland sauber zu halten“, betont Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf (SPÖ), die selbst in Donnerskirchen (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) im Einsatz ist. Unterstützt wird Aktion unter anderen vom Land, Gesundheitskasse und Müllverband (BMV).

Wie viele Gemeinden heuer an der etwas anderen Flurreinigung teilnehmen, sei kaum zu eruieren, sagt BMV-Geschäftsführer Johann Janisch. „In guten Jahren haben sich bis zu 140 Gemeinden im Land beteiligt.“

Auch mehr Restmüll

Auch wenn die aktuellen Müll-Daten noch nicht auf dem Tisch liegen: Was generell zu bemerken sei, ist der Anstieg an Siedlungsabfällen (Restmüll). 2019 musste der BMV rund 35.700 Tonnen Restmüll entsorgen. Im Vorjahr dürfte es etwas mehr gewesen sein. Auch die Menge an Verpackungsmaterial sowie Einwegverpackungen – wie Weinflaschen – habe deutlich zugenommen.

2,5 Tonnen Müll in der Stadt

Besonders fleißig beim Frühjahrsputz der etwas anderen Art waren heuer jedenfalls die Eisenstädter. Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP) hat sich in der „Grünen Woche“ Ende März ebenso wie rund 220 andere Bürger eines der bereitgestellten Sackerl bei einer von 18 Stationen abgeholt und Müll gesammelt.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Rund 2,5 Tonnen Abfall wurden im öffentlichen Raum zusammengetragen. „Die Bewohner haben die Aktion sehr gut angenommen, es gab ein super Renommee auf Facebook“, heißt es aus dem Rathaus. Das Projekt mache nun in anderen Orten Schule.

Mit E-Bike im Einsatz

Kreativ ist man auch in Oberwart: da ist etwa Stadtchef Georg Rosner (ÖVP) mit seinem E-Bike und einem Anhänger, den er mit einem Müllsack ausgestattet hat, im Einsatz.

Jetzt, am Wochenende, geht es weiter, denn die Flurreinigung der Stadt wurde bis 25. April verlängert. Besonders im Wald werde viel Müll illegal entsorgt, wie etwa Batterien im Bach. Ein Reinigungspaket-Paket samt Ausrüstung gibt’s im Rathaus und dazu als Belohnung ein kleines Geschenk.

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