Gedenkfeier für die Opfer des Bombenattentats

Gedenkfeier für die Opfer  des Bombenattentats
Vor 27 Jahren tötete eine Rohrbombe vier Oberwarter Roma. Am Sonntag findet eine Gedenkfeier statt.

 In der Nacht von 4. auf 5. Feber 1995 explodierte eine Rohrbombe in Oberwart und riss vier Menschen in den Tod. Peter Sarközi, Josef Simon, Karl und Erwin Horvath starben in dieser Nacht. Sie wurden nur wenige hundert Meter entfernt von der Oberwarter Romasiedlung zu Opfern des das schlimmste rassistische Verbrechens der Zweiten Republik. Es war ein Teil einer Anschlagsserie, die von 1993 bis 1997 ganz Österreich erschütterte.

Gedenkfeier für die Opfer  des Bombenattentats

Am 6. Feber organisiert die Roma-Pastoral der Diözese Eisenstadt eine Gedenkfeier zum 27. Jahrestag des Attentats. Bei der Gedenkstätte „Am Anger“ findet die Feier ab 14.30 Uhr statt. „Die Gedenkfeier steht im Zeichen der Erinnerung an die Opfer des Bombenattentats und möchte sich klar gegen Unmenschlichkeit und Rassismus stellen. Einiges hat sich seit damals zum Besseren gewandelt. Doch es braucht weitere Akzente und Maßnahmen, um die inneren Barrieren, die sichtlich noch da sind, abzubauen“, sagt Generalvikar Michael Wüger, der die Feier am Sonntag begleiten wird. Manuela Horvath, Leiterin der Roma-Pastoral, ist froh über den Rückhalt der Diözese.

Gedenkfeier für die Opfer  des Bombenattentats

Manuela Horvath kümmert sich um die Erinnerungsarbeit für die Volksgruppe

Erinnerungsarbeit

Sie kümmert sich auch aktiv um die Erinnerungsarbeit vor allem mit Kindern und Jugendlichen der Volksgruppe. „Für die heurige Gedenkfeier haben wir in den Sommer- und Herbstferien einen Kunstkeramikkurs gemacht. Dabei sind Windlichter entstanden, die bei der Gedenkfeier gesegnet werden sollen und dann fixer Bestandteil der Gedenkstätte werden. Durch dieses Kunstprojekt wurde das Attentat thematisiert und Teile der Gedenkfeier ausgearbeitet“, erklärt Horvath, die sich auch bei der Gedenkarbeit für die Holocaustopfer unter der Volksgruppe engagiert. „Auch wenn der Antiziganismus über die Jahre hinweg abgenommen hat, kommt es nach wie vor in allen Lebensbereichen – Schule, Arbeit, im öffentlichen Raum – immer wieder zu Vorfällen von Rassismus und Diskriminierung“, weiß die Leiterin der Romapastoral. Dennoch sei aus ihrer Sicht „auf alle Fälle eine Verbesserung zu erkennen.“  

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