Frankenau: Nicht in der Schule, im Wald lernen sie

Frankenau: Nicht in der Schule, im Wald lernen sie
Studierende der Privaten Pädagogischen Hochschule haben mit Unterstützung der Gemeinde den Waldlehrpfad als Klassenzimmer adaptiert.

Einmal nicht im Klassenzimmer sitzen, stattdessen im Freien toben und die Natur entdecken: Was wie ein Schülertraum klingt, ist jetzt Realität geworden: Auf einem etwa einen Hektar großen Areal in Frankenau haben Studierende der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland (PHB) mit Unterstützung der Gemeinde ein Pilotprojekt für das „Unterrichten draußen“ umgesetzt.

Die Studierenden haben einen Waldlehrpfad gestaltet und dafür umfangreiches Begleitmaterial zu Themen wie regionale Baum- und Straucharten, Heilkräfte der Pflanzen, Bewegung und Gesundheit, Achtsamkeit und Waldbaden erstellt.

Waldmemory und Schnitzeljagd

Das Lernmaterial ist auch online verfügbar, an den Stationen des Lehrpfades ist es zudem mittels QR-Codes abrufbar. Didaktische Materialien wie etwa Waldmemory oder Schnitzeljagd sowie Stundenplanungen und Material zur Lesedidaktik und Leseförderung stehen zur Verfügung.

Frankenau: Nicht in der Schule, im Wald lernen sie

„Man versucht, alle Fächer, in denen ein Kind in der Volksschule unterrichtet wird, in der Natur umzusetzen“, erklärt Sabine Weisz, Rektorin der PHB. Ob Mathematik, Kunst-, Sport- oder Sachunterricht – die erstellten Materialien sind eins zu eins im Unterricht einsetzbar und auf den Lehrplan abgestimmt. Maskottchen Franky ist auch dabei.

Ein Mittelpunkt ist das Waldklassenzimmer, samt Pult und Überdachung als Sonnen- und Regenschutz. Den Kindern stehen analoge Lern- und Erlebnismaterialien wie etwa eine Forscherlupe zur Verfügung.

Frankenau: Nicht in der Schule, im Wald lernen sie

Eröffnet wurde der Waldlehrpfad u. a. von Rektorin S. Weisz (2. v. re.), Ortschefin A. Mileder (3. v. li.), NR Niki Berlakovich (2. v. li.)

200 Bäume und Sträucher gepflanzt

Im Zuge des Projektes haben die Volksschulkinder der Gemeinde 200 Bäume und Sträucher nachgepflanzt, sagt Bürgermeisterin Angelika Milleder (ÖVP). Entlang des Baumlehrpfades wurden mehrsprachige Tafeln in Deutsch, Burgenlandkroatisch, Ungarisch und Burgenland-Romani aufgestellt. Die Kosten in der Höhe von 70.000 Euro werden zum Großteil über EU-Förderungen durch den Verein Mittelburgenland Plus gefördert, sagt Mileder. 20 Prozent zahlt die Gemeinde. „Gegen Voranmeldung steht das Waldklassenzimmer mit den Materialien allen Volksschülern zur Verfügung.“

www.frankenau-unterpullendorf.gv.at/Baumlehrpfad

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