Flugrettung: Kritik am Land, dort wird weiter geprüft

Der Knaus-Heli in Bad Vöslau
ÖVP und FPÖ sehen Landesregierung in der Pflicht. ÖAMTC will sofortigen Zuschlag ohne neuerliche Ausschreibung.

Nachdem das Landesverwaltungsgericht den Zuschlag für die Flugrettung für die Martin Flugrettung aufgrund eines Formalfehlers aufgehoben hatte, haben ÖVP und FPÖ ihre Kritik am Mittwoch bekräftigt.

„Das Urteil zeigt, wie wichtig Kontrolle durch Opposition und Gerichte ist“, stellte ÖVP-Landesparteichef Christian Sagartz fest und forderte von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) Antworten. Unter anderem soll geklärt werden, wie es nach der LVwG-Entscheidung weiter geht, ob der Zeitplan eingehalten werden kann und welche Kosten entstanden. Auch will die ÖVP wissen: „Warum wurde der Zuschlag einem Unternehmen gegeben, das keine luftfahrtrechtliche Genehmigung hat?“

Die Freiheitlichen sehen sich ebenfalls in ihrer Kritik bestätigt: „Bereits zu Beginn der Debatte haben wir unsere Bedenken geäußert“, so Landesparteichef Alexander Petschnig in einer Aussendung. Die Entscheidung zeige, dass die Kontrolle der Landesführung wichtig sei.

„Egal, welche Farbe“

SPÖ-Klubchef Robert Hergovich wies die Kritik zurück: „Uns ist egal, welche Farbe der Hubschrauber hat. Wichtig ist einzig und allein die Versorgungssicherheit.“ Die ÖVP hingegen würde ihre „Verunsicherungspolitik auf Kosten der Bevölkerung ungeniert fortsetzen“, sagte Hergovich.

Geschäftsführer der Martin Flugrettung und Haupt-Gesellschafter der Heli Austria Holding, Roy Knaus, will gegen das Erkenntnis keine Rechtsmittel ergreifen. Er hofft, dass das Land die Flugrettung neu ausschreibt und will sich erneut bewerben. Beeinsprucht hatte die Entscheidung für die Vergabe der bei der Ausschreibung unterlegene ÖAMTC. Dieser erwartet, dass der Zuschlag nun ohne Neuausschreibung an ihn geht. Das Land ließ sich noch alle Optionen offen, man prüfe die verschiedenen rechtlichen Möglichkeiten, hieß es.

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