Eisenstadt: Staatsanwalt untersucht Suizid eines Patienten

Eisenstadt: Staatsanwalt untersucht Suizid eines Patienten
52-Jähriger sprang nach sechs Tagen Spitalsaufenhthalt aus dem ungesicherten 6. Stock des Eisenstädter Krankenhauses.

Die Staatsanwaltschaft Eisenstadt (StA) untersucht derzeit den Suizid eines 52-jährigen Psychiatriepatienten im Krankenhaus Eisenstadt. Der Mann, der im obersten Stock des Gebäudes untergebracht gewesen war, sprang nach sechs Tagen Aufenthalt im Spital aus dem ungesicherten Fenster in die Tiefe, berichtete der ORF Burgenland am Freitag.

Die Staatsanwaltschaft Eisenstadt ermittelt jetzt  wegen grob fahrlässiger Tötung. Im  Spital betont man, der 52-jährige Mann sei lege artis, also nach den Regeln der ärztlichen Kunst, behandelt worden.
Aufgrund der Corona-Krise war die Psychiatrie im Erdgeschoß in den vergangenen Woche teilweise gesperrt.

Anfang Mai sei der 52-jährige Burgenländer deshalb laut ORF nicht in der Psychiatrie, sondern in der Chirurgie im obersten Stock des Spitals untergebracht worden. Nach sechs Tagen Aufenthalt im Krankenhaus und einigen Therapiesitzungen habe der Mann Suizid begangen.

Staatsanwaltschaft will Gutachten

In diesem speziellen Fall könne man in der internen Aufarbeitung, die gemacht worden sei, feststellen, dass ein effektiver Fehler seitens des Spitals nicht erkennbar sei, sagte der ärztliche Direktor des Krankenhauses, Martin Wehrschütz, gegenüber dem ORF Burgenland. Der Patient habe „eine voll umfassende psychiatrische Behandlung bekommen“, die lege artis entsprechend erfolgt sei, so der Mediziner.

Die Staatsanwaltschaft Eisenstadt hat als ersten Schritt ein Gutachten in Auftrag gegeben. Es soll darüber Aufschluss geben, ob die Unterbringung des Mannes in einer ungesicherten Abteilung im sechsten Stock des Krankenhauses dem psychischen Zustand des Patienten entsprochen habe oder nicht. Liegt dieses vor, werde über die weiteren Schritte entschieden.

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