Wieder mehr gefiederte Wintergäste in burgenländischen Gärten

Die Kohlmeise wurde heuer wieder viel öfter als 2021 in heimischen Gärten gesichtet.
Die Ergebnisse der „Stunde der Wintervögel“ sind da: Im Burgenland wurden heuer um ein Viertel mehr Exemplare als 2021 gesichtet.

Seit 2011 möchte die Vogelschutzorganisation „BirdLife Österreich“ jedes Jahr wissen, welche gefiederten Gesellen sich in der kalten Jahreszeit in heimischen Gärten aufhalten und die dortigen Futterhäuser aufsuchen.

Mehr als 23.000 Hobby-Ornithologen haben sich von 6. bis 9. Jänner am mittlerweile größten „Citizen Science“-Projekt Österreichs beteiligt. Sie haben bei der „Stunde der Wintervögel“ fast 600.000 Sichtungen eingemeldet. 1.295 Burgenländerinnen und Burgenländer waren mit dabei und beobachteten 38.961 Vögel in ihren Gärten. Mit durchschnittlich 37 Exemplaren pro Garten flogen 2022 um ein Viertel mehr Vögel in die burgenländischen Siedlungsräume als im Vorjahr. Das liegt deutlich über dem Österreich-Durchschnitt von 31 Vögeln pro Garten.

Wer auf einem Stockerlplatz landete

Der Haussperling (alias Spatz) war, wie schon 2021, mit insgesamt 6.464 Meldungen der am häufigsten gesichtete Wintervogel im Burgenland. In 56 Prozent aller Gärten wurde er beobachtet. Auf Platz zwei ist die Kohlmeise geflogen, die etwa doppelt so oft anzutreffen war wie im Vorjahr. Hintergrund: 2021 war ein starkes Baummastjahr. Aufgrund des großen Angebots an Baumsamen haben die Meisen die Futterhäuser verschmäht. Kein Kostverächter war heuer der Feldsperling, der am dritthäufigsten gesichtete Wintervogel im Burgenland. Ein deutliches Lebenszeichen kam auch von den Blaumeisen, deren Anzahl sich gegenüber dem Vorjahr nahezu verdoppelt hat.

Im Sturzflug
Seit 2020 wird ein Rückgang von  21 % des Wintervogelbestands in Österreich verzeichnet

Süd-Nord-Gefälle
In der Steiermark wurden heuer die meisten Exemplare pro Garten gezählt (gerundet 37), die wenigsten in Niederösterreich (29) 

30,77 Vögel pro Garten
wurden heuer bei der „Stunde der Wintervögel“  gemeldet. Das liegt deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt (2012 bis 2019) von 38 Vögeln pro Garten

Insgesamt hat sich der Bestand der Top 3-Wintervögel in Österreich (Kohlmeise, Haussperling und Feldsperling) in den vergangenen Jahren um rund 20 Prozent verringert. Das liegt laut „BirdLife“ unter anderem an klimatischen Veränderungen und an der zunehmenden Bodenversiegelung in den Siedlungsgebieten.

Das Datum der nächsten winterlichen Vogelzählung ist übrigens schon fix: Von 6. bis 8. Jänner 2023 schlägt sie wieder, die „Stunde der Wintervögel“. Gabor Wichmann von „BirdLife“ hofft auf eine weitere Steigerung der Teilnehmerzahl: „Mehr Beobachtungen liefern immer bessere Zahlenreihen, die es uns ermöglichen, Bestandstrends der häufigsten Vogelarten des winterlichen Siedlungsraums einzuschätzen und Ursachen über Änderungen in ihrem Auftreten auszumachen“, so Wichmann.

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