Die schmutzigen Tricks der Telefon- und Haustürbetrüger

Betrüger übte insgesamt viereinhalb Stunden Druck auf Frau aus        (Symbolbild)
Fälle nehmen zu, vor allem ältere Menschen sind im Visier der Täter.

100.000 Euro Schaden entstanden einer 87-jährigen Frau aus Zell am See, 40.000 Euro einer 78-jährigen Tirolerin, 65.000 Euro einer Wienerin im Alter von 87 Jahren und knapp über 10.000 Euro einer 85-jährigen Frau aus Kittsee.

Allesamt Fälle aus jüngerer Vergangenheit, die eines gemeinsam haben: Sie wurden von Telefonbetrügern verübt, die ihre Opfer unter Vorspiegelung falscher Tatsachen verleitet haben, Geld oder Wertgegenstände zu überweisen beziehungsweise zu hinterlegen.

Auch im Burgenland kommt es immer wieder zu Betrugsversuchen dieser Art. Deshalb appelliert die Polizei in regelmäßigen Abständen immer wieder, betrügerische Anrufe zu ignorieren und umgehend anzuzeigen (der KURIER berichtete). Auch der burgenländische Zivilschutzverband hat Tipps und Informationen veröffentlicht, worauf man achten sollte.

Die Tricks der Betrüger

Konkret geht es dabei aber nicht nur um Betrug am Telefon, sondern auch an der Haustür. Wie zum Beispiel beim „Glas Wasser-Trick“, wo etwa eine Dame an der Tür klingelt, um ein Glas Wasser bittet und in die Wohnung drängt, wo sie dann in unbeobachteten Augenblicken nach Wertsachen sucht. Oder „Gaskassiere“, die sich als Handwerker oder falsche Kriminalbeamte ausgeben, die Nachzahlungen einkassieren. Besonders fies auch die „Glücksboten“, die sich als Angestellte der Pensionsversicherung vorstellen und wegen einer Pensionsnachzahlung Sparbuch samt Losungswort wissen wollen.

„Einschleichdiebe und Hausbetrüger sind mit allen Wassern gewaschen. Sie sind freundlich, wirken vertrauenerweckend und nützen die Hilfsbereitschaft ihrer Opfer skrupellos aus“, warnt der Zivilschutzverband und rät zu besonderer Vorsicht – sowohl an der Haustür, als auch am Telefon.

Geschäft der Banden

Vor allem hinter letzterer Masche stecken im Normalfall keine Einzeltäter, sondern hierarchisch strukturierte Banden. In Deutschland steht derzeit etwa ein 21-jähriger Mann vor Gericht, der als „Kommissar Dietrich vom Raubdezernat“ insgesamt 1,5 Millionen Euro erbeutet haben soll. Von einem in der Türkei gelegenen Call-Center aus seien überwiegend ältere Menschen angerufen worden. Insgesamt werden dem Mann 93 Delikte vorgeworfen, bei 64 Personen blieb es beim Versuch.

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